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Nummer 45 ist ein Rotklinkerbau mit klaren Linien, lupenreines<br />
Bauhaus, erbaut von dem Industrie-Architekten Emil Fahrenkamp<br />
(1885–1966), lange Jahre Sitz des Hoffmann und Campe<br />
Verlages.<br />
In Haus Nr. 41 richtet sich der Verleger das Balkonzimmer im<br />
ersten Stock als Arbeitsplatz ein. Vor dem Haus schimmert bald<br />
in würdiger Patina die einzige authentische Hamburger Erinnerung<br />
an Heinrich Heine, die das Wüten des Dritten Reiches<br />
überdauert hat: eine Plakette mit dem Kopf des Dichters – eine<br />
Rückkehr. Das von Caesar Heinemann geschaffene Profi l des<br />
Dichters wurde 1898 am damaligen Verlagshaus Hoffmann und<br />
Campe enthüllt. 1939 war das Denkmal abmontiert und versteckt<br />
worden. Nach dem Krieg erhielt es vorübergehend Asyl im Eingang<br />
des Embden’schen Hauses an der Esplanade, einst Wohnsitz<br />
von Heines Schwester. Jetzt sorgt Kurt <strong>Ganske</strong> dafür, dass die<br />
Medaille einen Ehrenplatz am Sitz des Verlages bekommt, in<br />
dem nun wieder die Bücher Heinrich Heines erscheinen dürfen.<br />
Rudolf Soelter, erster Verlagsleiter fürs Programm, gewinnt<br />
einen Autor, dessen Anregungen und Empfehlungen zur Schwangerschaftsgymnastik<br />
bald hunderttausende von Müttern befolgen:<br />
Grantly Dick-Read mit seinem Buch »Mutterwerden ohne<br />
Schmerz«. Dinah Nelken schreibt »Ich an Dich« und Percy Ernst<br />
Schramm »Hamburg, Deutschland und die Welt«. Paul Herrmann<br />
veröffentlicht eins der ersten erfolgreichen Sachbücher<br />
nach dem Krieg: »Sieben vorbei und acht verweht. Das Abenteuer<br />
der frühen Entdeckungen«.<br />
Im Frühjahr 1951 erscheint bei Hoffmann und Campe der<br />
Roman eines jungen Autors, der später in der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung von seinen ersten Schritten erzählt: »Wie ich begann«,<br />
nennt Siegfried Lenz seine leicht ironisch getönte Refl exion. »Mit<br />
dreiundzwanzig hielt ich es für nötig, mein erstes Buch zu beginnen,<br />
und zwar im Vertrauen darauf, daß die Erfahrungen, die<br />
ich im Krieg und Nachkrieg gemacht hatte, exemplarisch und<br />
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