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Die Todesanzeige der Familie zitiert aus dem 90. Psalm:
Unser Leben währet siebenzig Jahre
und wenn’s hochkommt, so sind’s achtzig Jahre,
und wenn’s köstlich gewesen ist,
so ist’s Mühe und Arbeit gewesen;
denn es führet schnell dahin, als fl ögen wir davon.
»Er wird fortwirken in seinen Gedanken und Plänen«, steht in
der Anzeige der Hamburger Verlage und des Lesezirkels Daheim.
»Pläne haben Kurt Ganske immer bewegt. Sie waren das große
Vergnügen seines Daseins«, schreibt Jochen Karsten in einem
Nachruf in der Welt.
Siegfried Lenz hält die Totenrede in der Kapelle in Hohenhaus.
»Wir stellten einander viele Fragen, er war ein großer Fragesteller,
weiß Gott –, wir fanden uns oft in der gemeinsamen Freude
am Widerspruch. Früh gab er zu erkennen, was ihn trug und beherrschte:
es waren ein Verlangen nach Klarheit und ein Bedürfnis
nach souveränem Lebensstil. Gleiches durch Gleiches, Außerordentliches
durch Außerordentliches: das hätte sein geheimer
Wahlspruch sein können. – Souveränität – dies war eines seiner
Lieblingsworte in unseren Gesprächen, Souveränität, wie er sie
verstand, legte manchen Verzicht nahe. Er war bereit dazu. Souveränität
zeigte er bei seinen Gründungen, mit Souveränität quittierte
er manche Enttäuschung. Der Grund dieser Souveränität war
bei ihm ein ruhiges Zutrauen zu sich selbst, und dieses Zutrauen
wiederum befähigte ihn zu seiner enormen Lebensleis tung. Um
dieses Werk zu schaffen, bedurfte es allerdings noch anderer Gaben:
Mut war nötig und Einfallsglück und Ausdauer. Und wieder
Souveränität, die sich für ihn nicht darin erschöpfte, einer Lage
gewachsen zu sein, sondern sie zu beherrschen, zu meistern. Was
der Gründer Kurt Ganske für sich forderte und in Anspruch nahm,
das traf auch auf den Privatmann zu. Souverän bestimmte er die
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