20.12.2012 Aufrufe

Ganske_Lauf9.indd 1 01.11.2005 14:54:40 Uhr - Ganske ...

Ganske_Lauf9.indd 1 01.11.2005 14:54:40 Uhr - Ganske ...

Ganske_Lauf9.indd 1 01.11.2005 14:54:40 Uhr - Ganske ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Frau zu Gast. Herr Rothe naht diskret und fragt: »Kann ich noch<br />

irgendetwas für Sie tun?« – »Ja! Bringen Sie mir ein Glas Wasser,<br />

eine tote Fliege und einen Zahnstocher«, rief die Frau aufgekratzt.<br />

Herr Rothe geht, ohne eine Miene zu verziehen, hinaus<br />

und kommt nach einer Weile wieder herein, mit einem Glas Wasser,<br />

einer toten Fliege und einem Zahnstocher. »Das war natürlich<br />

eine gerechte Strafe für dieses arrogante Verhalten«, fi ndet Thomas<br />

<strong>Ganske</strong>. »Aber wir fragten uns noch lange: Wo hat Rothe nur<br />

so schnell die tote Fliege hergekriegt?«<br />

Für die Kinder vom Land ist es nicht einfach, in Hamburg<br />

Fuß zu fassen. Thomas <strong>Ganske</strong> denkt ungern an die Hamburger<br />

Schulzeit zurück. Nach einem Jahr schicken die Eltern den Elfjährigen,<br />

wie schon die größeren Geschwister, auf ein Internat.<br />

Er kam nach Schloss Bieberstein in der Rhön, ein Barockschloss,<br />

in dem das ganzheitliche Menschenbild des Reformpädagogen<br />

Hermann Lietz als Alternative zum Massenbetrieb öffentlicher<br />

Schulen gepfl egt wird. Eine Schule fürs Leben, ganz im Sinne des<br />

Vaters. »Im Internat lernte ich mich durchzusetzen; am Anfang<br />

musste ich für die Älteren die Betten machen, später machten die<br />

Kleinen das Bett für mich. Man musste sich durchbeißen. Für die<br />

Kleinen galt: Das Ende vom Tisch war auch immer das Ende vom<br />

Fisch.« Offenbar entwickelt der Pennäler ziemlich früh ein Qualitätsbewusstsein<br />

für feine Weine. »Einmal tranken wir Burgunder.<br />

Ich hatte eine Flasche Moulin-à-Vent organisiert. Wir wurden<br />

verpetzt, und im Jahresbericht an die Eltern stand dann: Thomas<br />

<strong>Ganske</strong> und seine Freunde veranstalten opulente Feiern.«<br />

Sicher hat das väterliche Vorbild daran seinen Anteil. Kurt<br />

<strong>Ganske</strong> war ein Genussmensch. »Wenn Vater sagte: Du darfst<br />

mit – ins Vier Jahreszeiten oder auf den Süllberg nach Blankenese<br />

–, waren das besondere Momente«, erzählt der Sohn. Das<br />

Zimmer <strong>40</strong>0/<strong>40</strong>1 im Hotel Vier Jahreszeiten ist das Quartier, das<br />

er und seine Frau seit 1938 immer wieder gern besuchen. Auch<br />

als er in Hamburg schon seinen Wohnsitz hat, geht er hier ein<br />

<strong>Ganske</strong>_<strong>Lauf9.indd</strong> 139 <strong>01.11.2005</strong> 15:01:23 <strong>Uhr</strong><br />

139

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!