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Werten, ein genialer Coup Rudolf Ullsteins, der eine Telefonleitung
zwischen Börse und Setzerei installieren ließ.
1929 also gründet Kurt Ganske die Filiale in Berlin und sucht
dort eine Wohnung. Sein Freund Alfred Hartz wird Prokurist
des Unternehmens. Nun hat der Lesezirkel Daheim vierundzwanzig
Filialen und eine Viertelmillion Abonnenten. Sie zahlen für
Zeitschriften, die er nicht produzieren muss. Von den Verlagen
erhält er nur einen mäßigen Rabatt, gibt die Blätter billig weiter,
kassiert dafür aber bis zu vierzehnmal für dasselbe Produkt, fürs
Holen und Bringen und für die Werbung auf dem Pappdeckel
obendrein. Kurt Ganske hat die Chance ergriffen und zum richtigen
Zeitpunkt das Richtige getan. Das macht einen erfolgreichen
Unternehmer aus.
Das Jahrzehnt, das nur ein Zwischenspiel war im deutschen
Drama, erlebt noch einen Höhepunkt: Thomas Mann erhält den
Nobelpreis für Literatur; allerdings nicht für sein literarisches Gesamtwerk,
sondern für sein (schon 1901 erschienenes) Werk »Die
Buddenbrooks«. Und das Jahrzehnt erlebt seine letzte große Katastrophe.
Im Oktober 1929 bricht die Weltwirtschaftskrise aus und
greift auf Deutschland über. Sieben Millionen Arbeitslose sind auf
der Straße und – zum ersten Mal – braune Uniformen.
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