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DIE ZWANZIGER JAHRE<br />

Zeit des Aufbruchs – Kaufmannsgehilfe in<br />

Hamburg – Millionengehälter für alle –<br />

Radsport mit Torchancen – Umzug nach<br />

Hannover – Vater und Sohn – Berliner Blätter<br />

Der Zeitgeist weist in die große Freiheit, bahnt sich neue Wege in<br />

einen Spielraum ohne Grenzen. Der Expressionismus greift ins<br />

Stadtbild ein, der Futurismus erklärt Maschinen zum poetischen<br />

Faszinosum, der Kubismus zerbricht den Kopf und zertanzt die<br />

Realität, die Zwölftonmusik löst sich aus dem goldenen Käfi g der<br />

Harmonie und wagt das Unerhörte. Die zwanziger Jahre sind ein<br />

kreatives und intensives Zwischenspiel ohne epochale Lebenslügen<br />

und ohne Illusionen. Egon Erwin Kischs kritische Sozialreportagen<br />

erscheinen, und Erich Maria Re marques »Im Westen<br />

nichts Neues«. Neue Sachlichkeit wird zum Publikums erfolg: Carl<br />

Zuckmayers »Der fröhliche Weinberg« und »Der Hauptmann von<br />

Köpenick«, Gerhart Hauptmanns Drama »Dorothea Angermann«,<br />

Bertolt Brechts und Kurt Weills »Dreigroschenoper« machen Furore.<br />

Neue Medien gewinnen an Resonanz. Mit Beginn der zwanziger<br />

Jahre kommt der Rundfunk in Mode, innerhalb von zehn<br />

Jahren erhöht sich die Zahl der in Deutschland angemeldeten<br />

Radiogeräte von knapp zehntausend auf 5,4 Millionen.<br />

Dies alles wächst auf fruchtbarem Boden. Das Zwischenspiel<br />

erweist sich als schöpferischer Höhepunkt des 20. Jahrhunderts,<br />

in Literatur und Musik, Malerei und Architektur, Wissenschaft<br />

und Forschung. Dabei kommt das Land in seiner politischen Befi<br />

ndlichkeit nie wirklich aus dem Schlamassel heraus. Die erste<br />

Demokratie der Deutschen hat kaum eine Chance, trägt schwer<br />

am verlorenen Krieg und an den Lasten des Friedens. Unruhen<br />

überschatten den Beginn der zwanziger Jahre. Der Kapp-Putsch<br />

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