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im Fluge! Deshalb beschließt er gemeinsam mit Kienöl, dem Fahrer,<br />

den Pilotenschein zu machen. Den bekommt man aber nur<br />

als Mitglied des Luftsportverbandes, der inzwischen im NS-Fliegerbund<br />

NSFK aufgegangen ist. Er tritt dem Verband bei, startet<br />

als Flugschüler vom Flughafen Hannover, fl iegt und landet. Es<br />

geht ihm ziemlich schlecht, und es soll ihm noch schlechter ergehen.<br />

Die Vorschrift verlangt, dass er sich, angeschnallt in einer Art<br />

Menschenschleuder, einem Test unterzieht. Ihm wird schwindlig.<br />

Aus der Traum. Er fällt durch, ein Versagen, das er sich nie verzeiht.<br />

Der Drang zur Höhe bleibt. Er ist, als 20-Jähriger schon, in den<br />

Alpenverein Deutsch-Österreich eingetreten, zeigt sich früh als<br />

passionierter Bergwanderer. Das Unwegsame lockt, schroffe Steinsamkeit<br />

über den Wolken, eisiger Firn, ragende Gipfel, da muss er<br />

rauf. Wenn es seine Zeit zulässt, klettert er in die Berge, wandert<br />

in Österreich, in der Schweiz, in den Dolomiten, erklimmt an der<br />

Seite von Fritz Schatzmann, einem erfahrenen Bergführer, die<br />

Dreitausender. Für ein paar Tage steht er über den Dingen, über<br />

den Strudeln des Zeitgeists, über dem Alltag mit seinen Geschäften<br />

und seinen Terminen. Er klettert ins ewige Eis, für den Norddeutschen<br />

eine Herausforderung auf höchstem Niveau. 1931 erklimmt<br />

er den Piz Buin und drei weitere Dreitausender in sechs<br />

Tagen. Im Jahr darauf sind es von Festkogl bis Kesselwandspitze<br />

zwölf Dreitausender in zehn Tagen, 1934 noch einmal sechs Gipfel<br />

in sechs Tagen, diesmal sind drei Viertausender dabei.<br />

Die Natur wird sein zweites Zuhause. Freie Wochenenden verbringt<br />

er am liebsten im Wald. Wie sein Vater ist er ein begeisterter<br />

Jäger. Der erste Jagdschein, in kalligraphisch vollendeter<br />

Kanzleischrift vom Freistaat Braunschweig ausgestellt, ist für das<br />

gesamte Reichsgebiet gültig und nennt die Hauptregeln für das<br />

Verhalten von Schützen bei Treibjagden: Gewehre sind außerhalb<br />

des Treibens stets mit der Mündung nach oben zu tragen.<br />

Das Schießen mit der Kugel in das Treiben hinein ist nur mit<br />

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