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olle verfi lmt wurde und auch hier in die Kinos kam, ebbte die<br />

Woge langsam ab.<br />

Die zwölf Jahre währende Ära Knaus wird zum goldenen Zeitalter<br />

des Hoffmann und Campe Verlags. Kurt <strong>Ganske</strong> ist zufrieden;<br />

er hat einen Mann wie ihn nicht nur geholt, weil er nach Meinung<br />

seines Autors Horst Krüger den Ruf eines »Verdopplers«<br />

der verkauften Aufl age genießt, sondern weil er auch für eine<br />

ausgeglichene Balance zwischen literarischem und Sachbuch-Programm<br />

steht. Der Verlagsleiter öffnet das Programm, beschränkt<br />

sich nicht auf literarische Feinkost, sondern mischt das anspruchsvolle<br />

Angebot mit zu Herzen gehender Unterhaltung und fundierter<br />

Information. Er engagiert 1967 Michel Tournier direkt<br />

am Messestand, holt die Erzählerin Utta Danella ins Boot, die<br />

bei Hoffmann und Campe bald Millionenaufl agen erzielt, und<br />

aus New York Kurt Vonnegut mit seinem »Schlachthof 5«, einer<br />

Geschichte des Infernos vom 13. Februar 1945 in Dresden, das<br />

der Erzähler als GI miterlebt hatte. Zu einer Sensation wird Lew<br />

Kopelews aus der UdSSR herausgeschmuggelter und übersetzter<br />

Bericht über sein Leben in der Sowjetunion und in der Roten Armee,<br />

»Aufbewahren für alle Zeit«, eingeleitet von Heinrich Böll.<br />

Später wird eine Trilogie daraus.<br />

Eine besondere Gabe des Verlagsmenschen Knaus war seine<br />

Überredungskunst. Eher zufällig, durch den Tipp eines Freundes,<br />

wurde Knaus auf Hoimar von Ditfurth aufmerksam. Der studierte<br />

Mediziner, Psychologe und Naturwissenschaftler vom Jahrgang<br />

1921 war außerordentlicher Professor an der Universität Heidelberg,<br />

zeitweise auch Leiter des »Psycholabors« beim Pharmakonzern<br />

C. F. Boehringer in Mannheim und Herausgeber einer Zeitschrift<br />

n+m (Naturwissenschaft und Medizin). Bücher schrieb<br />

er nicht, aber er hatte schon einen Namen als freier Publizist für<br />

Rundfunk und Fernsehen.<br />

»Auf einer Geschäftsreise sah ich ihn zufällig im Fernsehen,<br />

und gerade weil ich von Naturwissenschaft nichts verstehe, war<br />

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