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in immer neuen Gesamtausgaben. Als er 1909 im Alter von 64<br />
Jahren stirbt, hinterlässt er ein beträchtliches Vermögen. Einen<br />
Teil davon vermacht er der heute noch aktiven »Campe’schen<br />
Historischen Kunststiftung« in Hamburg. Der Verlag wechselt<br />
mehrfach den Besitzer. Max Lande, Druckereibesitzer in Berlin<br />
und Herausgeber mehrerer Periodika, verlegt den Sitz in die<br />
Hauptstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg publiziert der Verlag<br />
einen »Deutschen Revolutions-Almanach« und Paul Zechs Anti-<br />
Kriegsgedichte »Das Grab der Welt« in einer neuen Buchreihe,<br />
die in Anlehnung an das Junge Deutschland »Die junge Welt«<br />
genannt wird.<br />
Albert Brinitzer, der nächste Eigentümer, bringt Bimini heraus,<br />
eine literarische Zeitschrift, die vierzehntäglich erscheint. Zu<br />
den Autoren gehören Alfred Kerr, Oskar Loerke, Klabund und<br />
Oskar Maria Graf. 1930 übernimmt Arnold Fuß den Verlag. Er<br />
verlegt den Firmensitz wieder nach Hamburg, muss als Jude aber<br />
drei Jahre später emigrieren. Er verkauft den Verlag an Martinus<br />
Christensen, einen deutsch-dänischen Schleifmittel-Fabrikanten,<br />
dem schon der Hamburger Gutenberg Verlag gehört.<br />
Zielorientiert steuert Christensen das Unternehmen gegen<br />
den völkisch verbiesterten Trend in höhere Sphären. Eines der<br />
ersten großen Projekte ist Leopold von Rankes »Preußische Geschichte«.<br />
Im März 1937 gründet der Hoffmann und Campe Verlag<br />
die »Europa-Bibliothek«, zwei Jahre später folgt die Taschenbuchreihe<br />
»Geistiges Europa«, in der unter anderem der spätere<br />
Bundespräsident Theodor Heuss als Autor vertreten ist (»Justus<br />
von Liebig – Vom Genius der Forschung«). Beide Schriftenreihen<br />
werden von dem renommierten Kunsthistoriker Albert Erich<br />
Brinckmann herausgegeben, der – obwohl Parteimitglied – seinen<br />
Lehrstuhl in Berlin räumen muss. Offenbar bestehen Zweifel an<br />
seiner Linientreue. Noch 1942, mitten im Krieg, äußert er in einer<br />
Verlagsanzeige: »Deutsche Kultur ist wesentlicher Bestandteil<br />
abendländischer Kultur und von größter geistiger Wirksamkeit –<br />
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