Ganske_Lauf9.indd 1 01.11.2005 14:54:40 Uhr - Ganske ...

Form seines Lebens, eines erfüllten Lebens voller Genugtuungen.
Nicht über den Sinn des Lebens zu diskutieren, sondern ihm
Ausdruck zu geben durch eine bemerkenswerte Handlung, sich
nicht über Formlosigkeit aufzuhalten, sondern sie zu überwinden
durch gesetzte eigene Form; nicht äußere Ansprüche zaghaft hinnehmen,
sondern sie durch eigenen Anspruch parieren: Für K.G.
waren dies Bedingungen souveräner Lebenshaltung. Souverän
sein, das hieß für ihn: sich eine eigene Verfassung zu geben. Jede
Entscheidung kann eine Herausforderung sein, er hat viele Herausforderungen
angenommen und auf seine Weise beantwortet.
Sein Leben ist nicht Skizze geblieben; er hat seinen Lebensentwurf
erstaunlich ausgeführt. Ehren wir diesen Mann, indem wir
uns bemühen, seinem Werk Dauer zu sichern.«
Kurt Ganske wird auf dem Friedhof von Hohenhaus begraben.
Am Waldrand über Hohenhaus ziehen die Jäger auf und blasen
das große Halali.
Drei Jahre nach dem Tod von Kurt Ganske verwirklicht der
Sohn einen Traum seines Vaters – ein Projekt, das der immer vor
Augen hatte, aber nicht mehr realisieren konnte: In der früheren
Remise des Rittergutes eröffnet Thomas Ganske das Landhotel
Hohenhaus, ein exklusives Refugium mit Kaminplätzen in der
Lobby, Gourmet-Restaurant und Hallenbad. Komfortabel eingerichtete
Zimmer blicken ins Grüne, das Haus wird Mitglied der
Hotelvereinigung »Relais & Chateaux«.
Das Erbe des Kurt Ganske hat tiefe Wurzeln geschlagen; manche
Zweige sind abgestorben, andere sind hinzugekommen. Es ist
nicht alles glatt gelaufen, aber das Unternehmen ist stetig gewachsen.
Ein Tiefwurzler offenbar. In drei Jahren wird der Verleger
Thomas Ganske 60 Jahre alt. Sebastian, sein Sohn, lernt Verlagskaufmann
beim Heinrich Bauer Verlag. Der Genera tionswechsel
steht noch nicht unmittelbar bevor, aber die Gedanken kreisen
das Thema ein. »Er wird es nicht in die Hand gelegt bekommen.
Er muss es sich nehmen«, sagt der Vater.
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