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einziger geradliniger Weg, bestimmt durch ein unbestechliches<br />
Verantwortungsgefühl und sein unbeirrbares Gerechtigkeitsempfi<br />
nden, mit dem einen Ziel, für alle, die mit ihm zu tun hatten,<br />
besonders für seine Mitarbeiter, seine Kinder und später für seine<br />
Enkelkinder, ein Vorbild zu sein.«<br />
Im Gutshaus in Hohenhaus hat ein Ölgemälde des Malers Emil<br />
Scheibe einen Ehrenplatz. Es zeigt den alten Herrn im Lehnsessel,<br />
mit Anzug und Weste, <strong>Uhr</strong>kette und weißem Schnauzbart.<br />
Die Haltung ist für ein Gemälde ungewöhnlich; Richard <strong>Ganske</strong><br />
sitzt nicht behäbig zurückgelehnt, sondern vornüber geneigt, der<br />
Blick und der ganze Mann ist dem Betrachter zugewandt, das Bild<br />
eines guten Zuhörers.<br />
Die fünfziger Jahre sind gute Jahre für das Unternehmen des<br />
Verlegers Kurt <strong>Ganske</strong>. Der Lesezirkel eröffnet weitere Filialen,<br />
gewinnt neue Kunden. Hoffmann und Campe baut sein Programm<br />
aus, Merian, Film und Frau und Die Stimme der Frau, seit<br />
1957 umbenannt in Für Sie, verkaufen sich gut. Der Verleger sucht<br />
nach neuen Herausforderungen. Er fi ndet sie am Rhein.<br />
Ein Zeitzeuge dieser Jahre lebt in Bergisch Gladbach. Ein<br />
weißes Haus in grüner Hügellandschaft. Drinnen Bücherwände,<br />
teure Folianten, Gemälde des Barock. Der Hausherr bittet<br />
den Gast zum Tee auf die Terrasse. Otto B. Roegele, Jahrgang<br />
1920, ein wacher Geist in einem fragil wirkenden Körper. Der<br />
alte Herr gibt bereitwillig Auskunft, die Erinnerung zeigt keine<br />
Lücken. Otto B. Roegele ist ein Gelehrter. Dr. med., Dr. phil.,<br />
Dr. phil. etlitt. h.c., ein vielseitiger Geist: Neurologe, Internist,<br />
Historiker, Schriftkundler, von 1963 bis 1985 Professor an der<br />
Ludwig-Maximilian-Universität München und Vorstand des Instituts<br />
für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft)<br />
sowie Abteilungsleiter an der Hochschule für Fernsehen und<br />
Film in München. Er war Chefredakteur und Mitherausgeber der<br />
Wochenzeitschrift Rheinischer Merkur. Und er war Reisegefährte<br />
Kurt <strong>Ganske</strong>s, sein Fahrer, sein Cicerone, sein Vertrauter.<br />
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