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legers nach Hamburg zu kommen, wobei er darauf hinwies, dass<br />
der Verleger sicher die schwierigere unter den beiden Alternativen<br />
war. »Ich überlegte relativ kurz und entschied mich für den<br />
Verleger. Die Arbeit war interessant, und ich lernte viel. Eines Tages<br />
gab Kurt <strong>Ganske</strong> mir den Auftrag, nach Koblenz zu fahren. Er<br />
wollte eine kleine Rundfunkzeitschrift herausbringen, die gratis<br />
in die Mappen des Lesezirkels gelegt werden sollte, und ich sollte<br />
einen Druckvertrag aushandeln. Ich kämpfte hart, es ging um<br />
Zehntelpfennige; bis mein Gegenüber sagte: ›Warum legen Sie<br />
sich eigentlich so ins Zeug? Ihr Verleger ist doch hier beteiligt!‹<br />
Zu meinem Staunen schälte sich heraus: Nicht nur die Druckerei,<br />
auch der Rheinischen Merkur gehörte zu fünfundneunzig Prozent<br />
Kurt <strong>Ganske</strong>. Nur hat er mir nichts davon gesagt.«<br />
Offenbar hatte der Assistent hart genug verhandelt. Erich Marx<br />
wird <strong>Ganske</strong>s Mann am Rhein, Leiter der Druckerei in Koblenz,<br />
des Rheinischen Merkur und des Rhenania Buchverlags. »Er ließ<br />
mir völlig freie Hand. Einmal im Vierteljahr musste ich nach<br />
Hamburg und Bericht erstatten.« Die Aufl age des Rheinischen<br />
Merkur stand bei 63 000. Das war mehr, als Die Zeit in Hamburg<br />
aufweisen konnte. »Aber dann ging Bucerius mit der Zeit gegen<br />
Adenauer vor. Die Aufl age stieg; sie überholte den Rheinischen<br />
Merkur und lag weit vor ihm. <strong>Ganske</strong> wollte, dass ich die Aufl age<br />
des Rheinischen Merkur ebenfalls steigere, aber sie hatte als katholische<br />
Wochenzeitschrift für Leser mit hoher Intelligenz und<br />
Bildung ihre Käuferschicht schon erfasst. Ich hatte alles versucht,<br />
auch die Trippelkolonne losgeschickt, um neue Abonnenten zu<br />
werben. Es war nichts zu machen. Mehr war nicht zu holen.«<br />
Marx gibt nicht auf, diskutiert in Hohenhaus mit Kurt <strong>Ganske</strong><br />
und Roegele. »Ich hatte eine gute Idee: Von drei Sonntagszeitungen<br />
in Deutschland waren zwei protestantisch: das Sonntagsblatt<br />
von Bischof Hanns Lilje und Christ und Welt in Stuttgart. Beide<br />
waren notleidend. Deshalb schlug ich vor: Warum legen wir die<br />
drei nicht zusammen? Die Meinungsverschiedenheiten in ethisch-<br />
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