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Viel ist es nicht, was wir über die Familie erfahren. Ihr Ursprung<br />
liegt in Sachsen, die Ahnenreihe weist Schmiede und Förster auf.<br />
Am 16. Dezember 1876 wird Richard Ludwig <strong>Ganske</strong>, Sohn des<br />
Schmiedes Karl Hermann Eduard <strong>Ganske</strong> und seiner Frau Luise<br />
Johanna, geborene Finke und Tochter eines Gärtners und Lohnwebers,<br />
als sechstes von zehn Kindern in Nienburg an der Saale<br />
geboren. Am 3. Januar 1903 heiratet der 26-Jährige in einem Ort<br />
namens Lückendorf in Sachsen die von dort gebürtige, vier Jahre<br />
jüngere Anna Selma, geborene Wünsche, die später in der Familie<br />
»Annchen« genannt wird.<br />
Das Ehepaar zieht westwärts, nach Schleswig-Holstein, und<br />
lässt sich in Dieckmissen nieder, das zur Gemeinde Pries nahe<br />
der Stadt Kiel gehört, nahe genug jedenfalls, um später eingemeindet<br />
zu werden und in der Raum greifenden Großstadt zu<br />
verschwinden. Eine Tochter, Käthe, kommt zur Welt und im Jahr<br />
darauf, am <strong>14</strong>. Januar 1905, der Sohn Kurt. Eine weitere Schwester,<br />
Hilde, wird 1912 geboren. Der junge Richard <strong>Ganske</strong> hat sein<br />
Auskommen als Werftarbeiter und bessert seinen Lohn durch<br />
kleine Nebenverdienste auf. Er ist fl eißig, zuverlässig und – für<br />
einen Werftarbeiter ungewöhnlich – recht belesen. Sein Faible ist<br />
Algebra, das klare Bild und die Logik der Zahlen faszinieren ihn.<br />
Er kombiniert, rechnet, sucht und fi ndet Lösungen, entdeckt das<br />
Geheimnis und den praktischen Wert mathematischer Formeln<br />
und gibt sein Wissen weiter. Eine besondere Eigenschaft Richard<br />
<strong>Ganske</strong>s ist, was man heute »soziale Kompetenz« nennen würde.<br />
Er hilft gern und oft, vor allem den Kollegen auf der Werft, denen<br />
er das Rechnen beibringt und Mathematik-Lehrbücher und Fachliteratur<br />
besorgt.<br />
Weil Bücher für die meisten seiner Kollegen zu teuer sind, leiht<br />
er sie aus, gegen eine kleine Gebühr. Das spricht sich herum. Als<br />
immer mehr Kollegen Bücher haben wollen, nicht nur Lehrbücher,<br />
sondern auch anderen Lesestoff, Journale für die Frauen,<br />
Bücher für die Kinder und schöne Zeitschriften wie Die Garten-<br />
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