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Unternehmen, allerdings nur räumlich; er will dort nicht mehr<br />
wohnen. 1951 zieht er mit seiner Familie nach »Übersee«, auf die<br />
Uhlenhorst, ans linke Alsterufer, Schöne Aussicht Nummer 17.<br />
Der Architekt Gottfried Schramm, Seniorpartner des renommierten<br />
Büros Schramm und Elingius, baut für Kurt <strong>Ganske</strong> ein Privathaus,<br />
das in der Nachbarschaft selbstbewusster Prunkbauten eher<br />
vornehme Zurückhaltung beweist. Meister Schramm zeigt sich in<br />
jeder Bauphase als äußerst genau. »Er hat uns Pünktlichkeit beigebracht«,<br />
erzählt Gerda <strong>Ganske</strong>. »Einmal waren wir um acht <strong>Uhr</strong><br />
zu einer Baubesprechung an der Schönen Aussicht verabredet,<br />
kamen aber zehn Minuten zu spät. Da war er schon weg. Er war im<br />
guten Sinne pingelig und genau. Alles, was er macht, ist durabel,<br />
zeitlos, beständig – wie er selbst.«<br />
Der neue Familiensitz ist auch für Arbeitstreffen geeignet. »Es<br />
war ein Haus, wo er sich verstecken konnte, denn es lag nicht<br />
vorn am Gehweg, sondern zurückgezogen«, erklärt Verlegersohn<br />
Thomas. »Und es war typisch für ihn, dass er zehn Jahre weiter<br />
gedacht hatte: Wie kann ich es dann nutzen? Ein Haus ist ja kein<br />
Anzug, den man enger oder weiter machen kann.«<br />
Es ist eine Spezialität des Hauses (auch in der jüngeren Generation),<br />
dass Arbeitstreffen mit dem Verleger gelegentlich etwas<br />
Ausuferndes haben. Der Literat Gerhard Nebel erinnert sich, wie<br />
er zum ersten Mal mit dem Verlagsleiter Albrecht Bürkle den Verleger<br />
in der Schönen Aussicht besuchte. »Im unteren Trakt trotz<br />
des frühen Morgens mein schönster Burgunder-Rausch, das den<br />
Alltag vergessende Feuer im Verein mit einer samtenen Milde,<br />
das Geschenk einer weltüberlegenen Freiheit, die Entrückung<br />
auf einen Königsthron. Unser Gelage zog sich dann in die obere<br />
Wohnung.«<br />
Die Getränke bringt in der Regel Herr Rothe, der Fahrer, den<br />
Thomas <strong>Ganske</strong> als »knochentrockenen Typ« beschreibt, der<br />
auch keine Miene verzieht, wenn sich ein Gast einmal danebenbenimmt.<br />
Einmal war der Steuerberater Kurt <strong>Ganske</strong>s mit seiner<br />
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