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Daheim kennen natürlich die Geschichte. Sie gehören zu den Ersten,<br />

die den Stoff auf dem Tisch hatten.<br />

Die Pressehäuser zeigen, bei aller Vielfalt, Profi l. Ullstein und<br />

Mosse stehen für Fortschritt, Vielfalt und liberalen Geist, der<br />

Scherl Verlag für Nationalismus, bürgerliche Tradition und konservative<br />

Reaktion. 1916 von Alfred Hugenberg aufgekauft, wächst<br />

er neben Ullstein und Mosse zur dritten großen Medienmacht<br />

heran, die sich mit rückwärts gewandten und antisemitischen<br />

Kampagnen des deutsch-nationalen Reichstagsabgeordneten Hugenberg<br />

als Wegbereiter der kommenden Katastrophe profi lieren<br />

sollte. Aber noch ist die große Party nicht zu Ende.<br />

Man lebt, man genießt. Sicher hat Kurt <strong>Ganske</strong> irgendwann<br />

Franz Wolfgang Koebner gegenübergesessen, dem Mann, der<br />

angeblich ein unehelicher Sohn Kaiser Wilhelms II. war. Natürlich<br />

ist das nur ein Gerücht. Geboren in Berlin als Sohn einer<br />

Tänzerin und – offi ziell – des Chefredakteurs der damals noch<br />

Bismarck-treuen National-Zeitung, gehört er 1912 zu den Mitbegründern<br />

der Eleganten Welt, einer erfolgreichen Frauen- und<br />

Modezeitschrift. Im Frühsommer 1924 trifft er in einem Berliner<br />

Café auf den 24-jährigen Robert Siodmak, einen gelernten Bankkaufmann,<br />

der sich auch schon als Schauspieler versucht hat. Sie<br />

gründen einen Verlag – und eine neue Zeitschrift: Das Magazin.<br />

Siodmak wird Herausgeber, Koebner Chefredakteur. Siodmak<br />

wechselt schon bald zum Film, bekommt nach seinem Überraschungserfolg<br />

»Menschen am Sonntag« 1929 einen Ufa-Vertrag.<br />

Später emigriert er, wie sein jüngerer Bruder Curt, der vor allem<br />

Drehbücher schreibt, über Paris nach Hollywood und wird als<br />

Regisseur berühmt für seine schwarzen Gangsterfi lme.<br />

Koebner, nun in doppelter Funktion Chefredakteur der Eleganten<br />

Welt und des Magazins, treibt die Aufl agen nach oben, setzt auf<br />

Geschichten über Publikumslieblinge und Prominente aus der<br />

Welt des Films und der Revuen – glänzender Stoff für ein Massenblatt<br />

neuen Typs. Das Magazin wird kopiert. Scherl’s Magazin<br />

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