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mit ins Zentrum der versammelten Prominenz und stellte ihn<br />
auch der alten Dame vor. Zurück in München lud ihn Thomas<br />
Mann zu einem Spaziergang an der Isar ein. »Er sprach über<br />
die drohende Katastrophe, in die Deutschland durch den Nationalsozialismus<br />
schliddern würde, schlug immer wieder erregt<br />
mit seinem Bambusstock auf den Boden. Im Grunde wiederholte<br />
er, was er schon 1917 in der Frankfurter Zeitung geschrieben hatte:<br />
Die Niederlage würde den Nationalsozialismus zu furchtbarer<br />
Macht erharten lassen – der ›Wiederherstellungskrieg‹ wäre nur<br />
eine Frage der Zeit.«<br />
Abrecht Knaus kommt als Volontär bei Paul Hugendubel, Verlag<br />
und Sortiment, in München unter und bewirbt sich 1939 bei<br />
dem Verleger Reinhard Piper, der den jungen Mann anscheinend<br />
gut gebrauchen kann. Doch das Glück währt nur kurz. Knaus<br />
muss an die Front. Im Frühjahr 1945 geht er wieder zu Piper, wird<br />
Lektor und Hersteller, dann Verlagsleiter. Nach zehn Jahren folgt<br />
er einem Angebot von Scherz und Goverts und geht später zu<br />
Ullstein/Propyläen.<br />
Das Angebot aus Hamburg kommt 1965. »K.G. suchte einen<br />
neuen Verlagsleiter. Das Treffen war für einen Samstagnachmittag,<br />
drei <strong>Uhr</strong>, vereinbart und sollte eine Stunde dauern. Es wurden<br />
vier Stunden daraus. Vier Stunden! Das wurde so schnell keinem<br />
anderen Sterblichen zuteil. Albrecht Knaus wird als Programmchef<br />
eingestellt und macht sich an die Arbeit. »K.G. saß im Haus<br />
nebenan. Ich habe ihn nie bei uns gesehen. Das Interesse, einfach<br />
mal vorbeizukommen und zu sehen, was machen die denn so?<br />
Das gab es nicht bei ihm. Nie! Er lebte in selbst gewählter Distanz,<br />
zurückgezogen in seiner Raubritterburg, wie das Haus gelegentlich<br />
genannt wurde. Sein Zimmer war sein Arkanum. Ich habe<br />
ihn nie am Schreibtisch erlebt. Wenn er mit uns sprach, dann<br />
immer in einem Besprechungszimmer. Wir hatten allerdings privat<br />
etwas Kontakt. Ich erinnere noch, wie er und seine Frau bei<br />
uns in Othmarschen zum Essen waren. Er war unruhig, stand auf<br />
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