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ich denn nun tun?«, fragt sie. »Machen Sie erst mal Bratkartoffeln,
und holen Sie mir eine Flasche Rotwein. Ich bin im Gewächshaus.«
Frau Kienöl geht zu Gerda Ganske, schließt die Tür hinter sich,
macht ein feierliches Gesicht und sagt: »Ihr Mann ist da!« Sie
warten, bis es Nacht ist und die Kinder schlafen. Dann schleusen
sie ihn im Dunkeln in die zivile Hälfte des amerikanischen
Hauptquartiers. Gerda Ganske versteckt ihren Mann in ihrem
Zimmer. Am nächsten Tag sieht er, verborgen hinter einer Gardine,
die Kinder im Garten spielen. Nach ein paar Tagen kommt
das Geheimnis ans Licht. Anna Ganske bemerkt den erhöhten
Verbrauch an Lebensmitteln, blickt ihre Schwiegertochter an und
sagt ihr auf den Kopf zu: »Kurt ist da!«
Ein befreundeter Tierarzt wird in diplomatischer Mission
vorgeschickt. Er hat einen guten Kontakt zum amerikanischen
Kommandeur. Was wäre, fragt er den Offi zier, wenn der Besitzer
von Hohenhaus eine Tages zurückkäme? Er müsse sofort gemeldet
und zum Hauptquartier nach Hersfeld überführt werden,
antwortet der Amerikaner, damit seine Papiere dort untersucht
werden könnten. So geschieht es. Nach zwei Tagen meldet der
Tierarzt das Eintreffen Kurt Ganskes. Sofort fährt ein amerikanisches
Kommando vor. Kurt Ganske steigt in den Wagen, sitzt in
der Mitte zwischen zwei Bewachern. Der Wagen fährt davon. Für
Gerda Ganske ein schrecklicher Moment. »Für mich brach eine
Welt zusammen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Doch nach
zwei Stunden ging zu meiner Freude die Tür auf, und K.G. war
wieder da.« Seine Papiere sind geprüft, die Leibesvisitation ergab
keine SS-Tätowierungen unter den Armen. Der Mann ist sauber.
Für Kurt Ganske ist der Krieg zu Ende.
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