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Geplant war es als monothematisches Monatsheft, das zunächst<br />

Akut heißen sollte. Nach den Vorstellungen des Wissenschaftspublizisten<br />

Hoimar von Ditfurth sollte jedes Heft jeweils ein Wissenschaftsthema<br />

anschaulich behandeln und in allen Facetten<br />

ausleuchten. Aber Rüdiger Hildebrandt, als Verlagsleiter bei<br />

Hoffmann und Campe fürs Kaufmännische zuständig, veränderte<br />

das Konzept und machte aus dem Blatt eine Art Spiegel für Wissenschaftsthemen.<br />

Der Markt äußerte ein klares Nein. Schon bald<br />

nach seinem Entstehen musste das Blatt wieder eingestellt werden.<br />

Mit einer anspruchsvollen Wissenschaftszeitschrift in Deutschland<br />

kommt Kurt <strong>Ganske</strong> offenbar drei Jahrzehnte zu früh.<br />

Er ist 70 Jahre alt, als er Jochen Karsten den Auftrag gibt, eine<br />

neue Zeitschrift zu entwickeln. Einen Titel gibt es schon: Der Feinschmecker.<br />

Er hat ihn vom Arne Verlag des Kochbuchautors Arne<br />

Krüger erworben. Jochen Karsten macht sich an die Arbeit und<br />

legt drei Wochen später das Konzept für eine Gourmet-Zeitschrift<br />

vor. Unterhaltend und kritisch soll sie sein, mit einer genießerischen<br />

Balance aus kulinarischen Reisethemen, Hotel- und Restauranttests,<br />

Porträts von Meisterköchen und ihren geheimen Rezepten.<br />

Er dachte an Reportagen über Weingüter und Weinregionen,<br />

plante Vergleichstests der besten Weine als Blindverkostungen<br />

ohne Ansehen von Herkunft und Preis. Produkte rund um das<br />

Thema sollten vorgestellt werden, Ideen für Küche und Lebensart.<br />

Michael <strong>Ganske</strong> war auf seiner Seite.<br />

Doch im Verlag bauen sich Widerstände auf. Eine ganze Riege<br />

von hochkarätigen Verlagsmanagern macht Front gegen das Projekt<br />

und erklärt, warum man dieses Risiko nicht eingehen dürfe,<br />

warum es nicht funktionieren könne und was außerdem noch<br />

dagegen spreche. Als hätten sie sich verschworen. Der Verleger<br />

sitzt dabei und schweigt. Die Manager reden sich heiß, begraben<br />

das Projekt unter Einwänden, treten es in destruktiver Emphase<br />

in die Tonne. Karsten ist deprimiert. War alles umsonst? Endlich<br />

kommt vom Verleger das erlösende: »Mir gefällt’s.« Im Hinaus-<br />

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