Ganske_Lauf9.indd 1 01.11.2005 14:54:40 Uhr - Ganske ...

Gut in Wommen. Nach Jahren gibt sie die Hoffnung auf, dass der
Vermisste zurückkehren würde. Die alte Dame stiftet ihr Gut protestantischen
Schwestern, die dort ein Altenheim – das Margotvon-Schutzbar-Stift
– einrichten. Die Baronin bleibt dort wohnen
und pfl egt alte Freundschaften, unter anderem zu Wilhelmine
Lübke, der Frau des späteren Bundespräsidenten.
Ihren verlorenen Sohn kann sie noch in die Arme schließen.
Hubert Behr kommt 1956 als einer der letzten Heimkehrer aus
Russland zurück. Er steht vor dem Nichts. Das Schloss, das er für
sein Erbe hält, wird ihm nie gehören und hängt voller Kruzifi xe
und Madonnen. Er sucht ein neues Revier, eröffnet ein Jagdgeschäft
in der Maxburg in München. Als er ein paar Jahre später
stirbt, wird er in Hohenhaus begraben. Er hatte für seine Frau
Elisabeth einen schönen Grabstein meißeln lassen: »Hier ruht
der vergängliche Körper. Aber unsere Seelen fi nden sich wieder
in den ewigen Jagdgründen.« Nun haben sie sich gefunden; der
Stein allerdings erregte Anstoß. Man hat ihn an den Rand des
Friedhofs gesetzt, wo er die christlichen Seelen nicht so stört.
Ganske_Lauf9.indd 79 01.11.2005 14:56:28 Uhr