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deshalb mitteilenswert waren.« Er gewährt einen vorsichtigen<br />
Blick ins Künstlerdasein 1949: »Meine Frau und ich arbeiten im<br />
Feuilleton einer englischen Besatzungszeitung; wir hatten ein<br />
warmes Zimmer mit Kochgelegenheit; wir besaßen aus dem Nachlaß<br />
der Kriegsmarine eine Schreibmaschine, die alle tippenden<br />
Stabsobergefreiten erduldet hatte und somit dem härtesten Anschlag<br />
gewachsen war.« Die Arbeit in der Redak tion beginnt am<br />
Nachmittag, also ist der Vormittag frei.<br />
Das Buch, das er schreibt, heißt »Es waren Habichte in der<br />
Luft«. Die Figur Stenkas, des Volksschullehrers auf der Flucht vor<br />
seinen Verfolgern, muss Kurt <strong>Ganske</strong> berührt haben, denn dieses<br />
Erstlingswerk eines jungen Kriegsteilnehmers erzählt eine Geschichte,<br />
die seine eigene hätte sein können. »Sosehr der Fliehende<br />
auch danach verlangte«, schreibt Siegfried Lenz rückblickend,<br />
»die Welt bot weder Schutz noch Verstecke. Alles, was die Erfahrung<br />
der Flucht lehrt und hervorruft: Angst, List, Tarnung und<br />
durch Not geschärfte Instinkte, das Deuten der Zeichen ebenso<br />
wie siebenfache Vorsicht – alles, was Flucht mit sich bringt, hatte<br />
ich, mitunter widerwillig, an mir selbst erlebt, und davon wollte<br />
ich erzählen.« Er beschränkt sich nicht darauf, seine Erlebnisse<br />
wiederzugeben. »Ich merkte früh, daß Erfahrungen nicht ausreichen,<br />
wenn sie nicht durch Erfi ndungen beglaubigt werden.« Zu<br />
den Erfi ndungen setzt er, ein erstaunlich frühreifer Komponist,<br />
bedeutungsschwere Signale und düstere Leitmotive. »Bach, See,<br />
Schilf, Kiefernwald: Was der Verfolgte auch streift und passiert,<br />
alles hält ein symbolisches Echo auf seine Angst bereit.« Der Roman<br />
erscheint in Fortsetzungen in der Welt, und das Echo bleibt<br />
nicht aus. »Der einheimische Verlag Hoffmann und Campe meldete<br />
sich zuerst, bot mir einen Vertrag an, den ich sehr schnell<br />
unterschrieb.« Die Startaufl age beträgt dreitausend Exemplare,<br />
der Preis 9,80 Mark. Zum Erscheinen des Buches kommt der Vertriebschef<br />
persönlich in die Künstlerklause. »Natürlich nahm ich<br />
das erste Exemplar stehend in Empfang, mich störten weder das<br />
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