Ganske_Lauf9.indd 1 01.11.2005 14:54:40 Uhr - Ganske ...

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Ullstein, der Schweigsame, Zurückgezogene, der Primus inter Pares, 71 Jahre alt. Oder Hermann, 53, der Jüngste, Experte für Propaganda und Leserwerbung. Möglicherweise hat Louis, mit 66 Jahren eigentlich schon im Rentenalter, die Verhandlungen geleitet. Der gesellige Genussmensch führt die Geschäfte, kümmert sich um Anzeigen. Geht er mit dem größten Lesezirkelunternehmer des Reiches zum Essen? Wer zahlt den Champagner? Das Haus Ullstein beeindruckt seine Besucher, ein Imperium, ein Konglomerat von Verlagen. Die Brüder regieren ein Reich, in dem rund zehntausend Angestellte ihrer Arbeit nachgehen, der Häuserblock zwischen Koch-, Charlotten- und Besselstraße scheint ständig aus den Nähten zu platzen. Dem Schriftsteller Franz Hessel kommen Berlins Verlage vor wie »großmächtige Häuser, die sagenhaften Königen gehören«. Hat Kurt Ganske davon geträumt, auch einmal so ein König zu sein? Wohl nicht, denn er ist kein Träumer. Er nimmt es sich vor, es wird ein Plan. Wie oft ist er durch dieses Labyrinth gegangen? Ist er Bert Brecht oder Max Brod begegnet, Stefan Zweig oder Carl Zuckmayer? Alfred Kerr? Herbert Ihering? Siegfried Jacobsohn? Er bekommt Kontakt zu bedeutenden Schriftstellern, einige, wie Erich Kästner, suchen seinen Rat. Hat er Dinah Nelken an sich vorbeihuschen sehen, oder hat er mit ihr geredet, der jungen Autorin, deren Werke er später einmal selbst verlegen wird? Er kennt die Leser, für die eine Frau wie Dinah Nelken schreibt, das Universalgenie unter den Autorinnen. Am 16. Mai 1900 wurde sie als Bernhardine Schneider, Tochter eines Fahrradhändlers und Gelegenheitsschauspielers, geboren. Von ihrem Onkel, dem Kriminalschriftsteller Hans Hyan, beim Ullstein Verlag eingeführt, schreibt sie für die B.Z. am Mittag, für Tempo, Uhu oder das Modeblatt Die Dame. Sie verfasst Kurzgeschichten, Feuilletons oder Mode-Reportagen, berichtet über Teepfl ücker auf Ceylon oder einen Ausritt im Pariser Bois de Boulogne, schreibt Reklametexte, Chansons und Gedichte über die Liebe. 46 Ganske_Lauf9.indd 46 01.11.2005 14:55:40 Uhr
Der Markt der neuen Blätter: Kiosk in der Kaiserallee, Berlin Vielleicht hat Kurt Ganske in der Empfangshalle eine merkwürdige Frau gesehen mit den großen braunen Augen im nachtbleichen Gesicht. Sie dürfte ihm aufgefallen sein, sie sitzt dort stundenlang, weil der Leiter der Zeitschriftenabteilung den Termin mit ihr vergessen hat, blättert in den Zeitschriften: »Sie lagen auf dem Tisch«, notiert sie später, »die unglaublich beliebte Berliner Illustrirte, die kultivierte Modezeitschrift Die Dame; die unübertroffene Familienzeitschrift Das Blatt der Hausfrau und der Uhu, eine Monatsschrift im Buchformat, die damals ganz neuartig war – fesselnd gemischt aus Belletristik, Berichten, Unterhaltungsstoff, witzigen Betrachtungen, ernsten Essays und vielen Fotos. Da Ganske_Lauf9.indd 47 01.11.2005 14:55:41 Uhr 47
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Seite 9 und 10: Familienfoto um 1910: Anna und Rich
Seite 11 und 12: Kurt Ganske um 1949 auf wenige Ausn
Seite 13 und 14: Kurt Ganske (Zweiter von rechts) im
Seite 15 und 16: Michael Ganske, sein 1939 geborener
Seite 17 und 18: KINDHEIT UND JUGEND Der Vater - Kai
Seite 19 und 20: Viel ist es nicht, was wir über di
Seite 21 und 22: Stammsitz des »Lesezirkel Daheim«
Seite 23 und 24: Markt: der Badestuhl mit eingebaute
Seite 25 und 26: es den Tüftlern um Rudolf Ullstein
Seite 27 und 28: Novemberrevolution 1918: Versammlun
Seite 29 und 30: versammelt. Ein Gewerkschaftsmann s
Seite 31 und 32: Der Krieg ist aus. Kurt Ganske ist
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Seite 35 und 36: Kapp-Putsch: Demonstration Unter de
Seite 37 und 38: Wechselstube als Nachrichtenbörse:
Seite 39 und 40: das 1919 noch 30 Pfennig kostete -
Seite 41 und 42: Das Pantheon war Vorbild: die Stadt
Seite 43 und 44: Titelblatt der »Berliner Illustrir
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Seite 53 und 54: DIE DREISSIGER JAHRE Berlin, Sachse
Seite 55 und 56: gewicht und verliebt bis über beid
Seite 57 und 58: Anny Ondra, Max Schmeling Barnabas
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Seite 61 und 62: Kurt Ganske geht seinen Geschäften
Seite 63 und 64: Neu ist Die Sirene, weil Luftschutz
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Seite 67 und 68: Bergführer Fritz Schatzmann ausdr
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Seite 73 und 74: Jagdgesellschaft 1938: Kurt Ganske
Seite 75 und 76: Zum Hochzeitsessen auf Gut Hohenhau
Seite 77 und 78: Gerda Ganske erinnert sich, als wä
Seite 79 und 80: Gut in Wommen. Nach Jahren gibt sie
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Seite 83 und 84: in immer neuen Gesamtausgaben. Als
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Seite 87 und 88: Zum Kriegsdienst eingezogen: Kurt G
Seite 89 und 90: Feldpostbrief von Kurt Ganske an Ge
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ich denn nun tun?«, fragt sie. »M
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NEUSTART Amerikaner in Hohenhaus -
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Die Geschäftsführung vom »Lesezi
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Kurt Ganske um 1940 1948 ist ein Ja
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Dreihundert Jahre nach dem Westfäl
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gen, eben aus dem Krieg zurückgeke
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Neubeginn im Chaos: das zerbombte H
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fotografi e. Ruth Leuwerik (»Ein H
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Unbekannte Schöne: Brigitte Bardot
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Launen des Marktes. Kurt Ganskes Fr
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DIE FÜNFZIGER JAHRE Hamburg Harves
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Redakteur und Jungautor: Siegfried
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schwingt? Ein klares Nein. »Das ha
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Heine-Verleger Julius Campe um 1810
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Gerhard Nebel und Albrecht Bürkle
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Frau zu Gast. Herr Rothe naht diskr
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Drei Generationen an einem Tisch: K
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Porträt des Firmengründers: Richa
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edselig. Aber er hat oft überrasch
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nennen, erhebt sich von seinem Schr
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Vom Assistenten des Verlegers zum U
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BLÄTTER IM AUFWIND Die Familie Mer
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Doch redaktionelle Mitbestimmung, w
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Paris, Mai 1954 Marokko, September
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Februar 1976 März 1979 burger Cons
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Konkurrentin. Seit 1959 geht es mit
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Februar 1967 Januar 1979 »1969 ist
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DICHTER UND VERLEGER Albrecht Knaus
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waren permanent. Ich sage es nicht
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Er schreibt immer noch, wie vor sie
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Buchmesse Frankfurt 1972: Thomas Ga
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Zufrieden war er nicht. Aus der Sic
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ing baute auch Autoren auf wie Pete
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hat Siegfried Lenz rausgefi scht -
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des Hauses gerechtfertigt werden mu
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zurückzukehren.« Bei Hoffmann und
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Schon stießen der Landrat und K.G.
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EINSAME WEGE Das Refugium in den Be
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ungestört. Die Zivilisation ist we
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Kurt Ganske geht nie allein zur Jag
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ist nicht auf Erträge angewiesen,
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mann und Campe, wo Grantly Dick-Rea
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1968 Gründung der Zeitschrift Arch
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REGISTER Kursiv gesetzte Seitenzahl
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Epstein, Leslie 194 Erhard, Ludwig
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Ibsen, Henrik 184 Ihering, Herbert
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Pieper, Leonharda (»Muschelkalk«)
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Walter, Bruno 53 Warhol, Andy 149,
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BILDNACHWEIS Bildarchiv Deutsches H
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