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zurückzukehren.« Bei Hoffmann und Campe war die Odyssee<br />

zu Ende.<br />

Fünf Jahre später, im Frühjahr 1980, erscheint im 33. Jahrgang<br />

ein Merian-Sonderheft über das Werraland. Eigentlich sollte es<br />

dem Verleger zum 75. Geburtstag überreicht werden, doch den<br />

hat er nicht mehr erlebt. Als Verlagsleiter widmet sich Thomas<br />

<strong>Ganske</strong> diesem Projekt mit besonderem Engagement; er hat es<br />

nicht nur konzipiert und als Blattmacher von der ersten Themenkonferenz<br />

bis zur letzten Blaupause produziert, sondern er<br />

ist auch als ortskundiger Cicerone mit dem Autor Horst Krüger<br />

durch die Region gefahren, hat dem Reiseschriftsteller deren<br />

verborgene Reize gezeigt, die Eigenart der Fachwerkhäuser, den<br />

naturreinen Charme der Provinz und die brutale Perversion<br />

der Grenzbefestigungen und ihrer verschämten Hüter. Thomas<br />

<strong>Ganske</strong>, ein begeisterter Fotograf, steuerte nicht nur das Titelbild,<br />

sondern auch atmosphärische Landschafts- und Menschenbilder<br />

bei, darunter ein Porträt des Autors Krüger am Schlagbaum.<br />

Unter dem Titel »Seltsame Annäherung – Die Ringgauer Wurstprobe«<br />

veröffentlicht Siegfried Lenz darin einen Beitrag, in dem<br />

er beschreibt, wie er in das geheime Wesen der Mittelgebirgslandschaft<br />

des Werralandes eingeweiht wurde. »Was ich bis dahin<br />

als gelegentlicher Gast meines Verlegers Kurt <strong>Ganske</strong> in und um<br />

Hohenhaus zu sehen bekam, war, landschaftlich, vor allem dies:<br />

fein bewaldete Höhenrücken – Nadel-, aber auch Buchen- und<br />

Mischwald –, schmale Täler, in denen genügsame Dörfer lagen –<br />

alte Fachwerkhäuser, aufgelassene Ziegeleien –, rote oder rotbraune<br />

Erde, die ihre Ergiebigkeit auf den ersten Blick preisgab.<br />

Aufgeräumt kam mir das Land vor, ein bißchen schläfrig und sich<br />

selbst überlassen, Burgen zeugten von gewaltsamen Ansprüchen<br />

und den Tumulten der Geschichte; versteckte Friedhöfe belegten<br />

manchen Tod in der Fremde; in windstillen Winkeln erhielt sich<br />

ländliches Idyll. Die Nähe kulturgeschichtlicher Zeugen konnte<br />

das Aufkommen einer gewissen Melancholie nicht verhindern.«<br />

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