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Siegfried Lenz steuert zum launigen Gemeinschaftswerk ein<br />
schönes, sehr persönliches Gedicht bei:<br />
Manchem genügt die Milch der Täler.<br />
Ein anderer umgibt sich mit den milden<br />
Chören des Rotweins. Die Jagd ist gut,<br />
wenn sie mit Fabeln endet; auch ein<br />
Waldgang, der einem den Tastsinn belebt.<br />
Das hab ich erfahren.<br />
Zufrieden bietet einer den Apfelbäumen sein<br />
Du an. Dieser zieht, erlegten Rebhühnern gleich,<br />
Erfahrungen auf eine Schnur. Wir hängen auch<br />
ab von den Möglichkeiten der anderen. Was<br />
einem zustößt, das stößt allen zu.<br />
Ich hab es erfahren.<br />
Aufmerksam soll der Tag uns fi nden und<br />
im ergiebigen Zweifel. Einer fragt: muss ich es<br />
tun?, und er tut’s. Ein anderer verteilt passende<br />
Büstenhalter an seine Kühe. Was wir versuchen,<br />
ist mitunter schon das einzig Erreichte.<br />
Das hab ich erfahren.<br />
Warum nicht Sandelholz, nicht Salpeter und<br />
Pfeffer? Leichter würde der Horizont und unermesslich.<br />
Aber der eine weckt das Papier und ermöglicht<br />
geschriebene Träume. Ihm dank ich persönlich.<br />
Auch die Gelegenheit macht schließlich Worte.<br />
Ich hab es erfahren.<br />
Der Facettenreichtum der Handschriften ist groß. Der Kritiker<br />
Erich Lüth vermutet: »Besitzer des Hoffmann und Campe Verlages<br />
zu sein ist wie die Zugehörigkeit zu einem hohen geistigen Ordenskapitel,<br />
die immer wieder vor den Ahnherren und großen Autoren<br />
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