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Zufrieden war er nicht. Aus der Sicht des Artdirectors fehlten<br />

immer noch einige wichtige Stadtansichten und Details. Knaus<br />

konnte Sven Simon, den Sohn des Verlegers Axel Springer, gewinnen,<br />

die fehlenden Motive zu fotografi eren. Er war ein begnadeter<br />

Fotograf und hatte unter seinem Pseudonym eine erfolgreiche<br />

Agentur gegründet.<br />

Unglücklicherweise fi el das Projekt in die Zeit der anbrechenden<br />

Rezession. Es stand auf der Kippe, ob es überhaupt noch realisiert<br />

werden konnte, aber schließlich kam es doch zustande, nicht<br />

zuletzt durch das Engagement des Herausgebers Henning Jess,<br />

der für die Öffentlichkeitsarbeit des Hamburger Senats verantwortlich<br />

war. Der Verlag riskierte allerdings nur eine Aufl age von<br />

4 000 Exemplaren, die sofort vergriffen war. »Einem Nachdruck<br />

stand die Angst vor der Inventur entgegen«, ein chronisches Leiden<br />

in den Verlagen, das kaufmännische Verlagsleiter vor allem<br />

zum Jahresende befällt. Zum 31. 12. sollen die Lager möglichst<br />

leer sein, weshalb die Risikofreude schon im Weihnachtsgeschäft<br />

spürbar nachlässt. »Merkurs eigene Stadt« ist heute eine gesuchte<br />

Rarität. »Wer das Buch hat, trennt sich nicht davon. Und wer darin<br />

blättert, ist erstaunt, wie zeitlos die Bildauswahl heute noch ist.«<br />

Immerhin – eine Perle aus dem versunkenen Schatz leuchtete<br />

noch eine Weile: Siegfried Lenz’ »Die Leute von Hamburg« lebte<br />

eine Zeit lang als eigene Veröffentlichung weiter.<br />

Unter Knaus wird Hoffmann und Campe Gesellschafter des<br />

Deutschen Taschenbuch Verlags. Die Ära Knaus geht zu Ende, als<br />

ein dritter Verlagsleiter geholt wird. »Wenn drei Herren das Direktorium<br />

bilden, entsteht ein Problem. Es sind nicht mehr zwei,<br />

die sich zusammenraufen, sondern nun können zwei gegen einen<br />

stehen. Ich war plötzlich ›der Alte‹«, sagt Knaus. 1978 gewann ihn<br />

die Verlagsgruppe Bertelsmann für ein reizvolles Projekt. »Ich<br />

konnte unter dem Schirm des Konzerns meinen eigenen Verlag<br />

gründen und hatte in ihm völlige Freiheit.« So kam es zum<br />

Albrecht Knaus Verlag, heute – nach sechsundzwanzig Jahren –<br />

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