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Michael <strong>Ganske</strong>, sein 1939 geborener ältester Sohn, der heute<br />
in Kanada lebt, sieht ihn und die Welt, in der er lebte, mit gelassenem<br />
Abstand. »Ich sehe meinen Vater, wie er sich bückt und die<br />
Erde in die Hand nimmt, dran riecht, sie durch die Finger rieseln<br />
lässt, er hatte diese Passion für das Land.« Michael <strong>Ganske</strong> hat<br />
diese Passion geerbt. Seinen Vater erlebte er als Autorität. »Wer<br />
ihm begegnete, war beeindruckt, spürte die Persönlichkeit. Man<br />
musste nicht mit ihm reden, um zu fühlen: Da war eine Aura.<br />
Menschen empfi nden die Wucht, haben ein Gespür für die Power,<br />
die jemand hat.«<br />
Sein Schweigen. »Ich schätzte seine Stille, seine Verschwiegenheit,<br />
die zögerliche Rede«, sagt Siegfried Lenz. Kurt <strong>Ganske</strong> konnte<br />
das Schweigen genießen, das wortlose Einverständnis, wenn<br />
zwei durch den Wald gehen oder mit der Angel am Wasser sitzen.<br />
Aber das Schweigen war auch eine seiner beunruhigenden, irritierenden<br />
Eigenschaften. »Er saß da wie eine Eule«, erinnert sich<br />
Ferdinand Ranft, lange Jahre Chefredakteur von Merian. Der Verleger<br />
saß und schwieg, auch wenn die Wogen hochgingen und die<br />
Debatte ausuferte, er saß und schwieg. »Er konnte gut zuhören«,<br />
deutete Jochen Karsten, sein Assistent, dieses Schweigen. Aber<br />
dieses Zuhören war eine Ausübung von Macht. Er tat es mit unbewegtem<br />
Gesicht. War es die Ruhe vor dem Sturm? Amüsierte er<br />
sich? Langweilte ihn die Debatte? Prüfte er die Argumente oder<br />
vielleicht auch die Fähigkeiten und Eloquenz seiner Mitarbeiter?<br />
Für welche Seite würde er sich entscheiden, wenn überhaupt?<br />
Sein Schweigen war selten zu ergründen und schwer zu ertragen,<br />
es dauerte oft unendlich lange. Und dann, wenn sich in der<br />
Diskussion eine Welle des Widerstands gegen ein Projekt aufgebaut<br />
hatte, wenn eine Barrikade aus Einwänden und Vorbehalten<br />
und ein Haufen Gründe, etwas abzulehnen, auf dem Tisch lagen,<br />
dann sagte er knapp: »Mir gefällt’s!« Die Manager standen wie<br />
vom Donner gerührt. Schluss der Debatte. So entstand der Feinschmecker,<br />
so entschied er über ein neues Logo der Zeitschrift<br />
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