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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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<strong>Planfeststellungsverfahren</strong> ÖKOKART<br />

3. Start- <strong>und</strong> Landebahn München<br />

Tab. 2b Faunistische Gesamtbewertung "Artenschutz/Artenvielfalt" der Funktionsräume (terrestrische<br />

<strong>und</strong> Stillgewässerarten): Wertbestimmende ökologische Gruppen<br />

Erläuterungen: Nr, E, Bezeichnung - Nummer, landschaftsökologische Gruppe <strong>und</strong> Bezeichnung der Funktionsräume <strong>Fauna</strong> (<strong>zu</strong> E: A - Almkalkrücken [Rendzinen <strong>und</strong> Gleye<br />

aus Alm], B - Sonstige Bauwerke <strong>und</strong> anthropogen geprägte Standorte, D - Dorfenaue, E - Entwässerte Nieder-/Anmoore <strong>und</strong> Gleye, F - Flughafengelände, I - Isarauen, M -<br />

Altmoräne, N - Nieder-/Anmoore <strong>und</strong> Gleye, wenig entwässert, S - Schotterterrassen). DL - Datenlage: von 1 - sehr gut bis 6 - ungenügend, 1A - systematische aktuelle eigene<br />

Untersuchungen im Funktionsraum, a - unter Beteiligung von F<strong>und</strong>daten aus den aktuellen Erhebungen <strong>zu</strong>m Projekt (wirkfaktorbezogene Untersuchungen im WKG). W - Gesamtwertstufe<br />

<strong>Fauna</strong>: von 1 sehr gering bis 5 sehr hoch (5+ herausragend); [ ] - Potentialbewertung (keine oder kaum Sek<strong>und</strong>ärdaten <strong>zu</strong>m Vorkommen vorrangig schutzrelevanter<br />

Arten der letzten 20 Jahre verfügbar), nb- nicht bewertet; AV - Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt: 1 gering, 2 mittel, 3 hoch (3+ herausragend). Stillgewässer,<br />

Terrestrische Lebensräume = Wertbestimmende ökologische Gruppen: ÜL - Stillgewässer in der Kiesaue des Alpenflusses, u.a. Überlaufpfützen; Vlz - geflutete Großseggenrieder,<br />

landseitige Verlandung reifer Altwasser, Waldtümpel; AW - wasserseitige Verlandung reifer Altwasser; Schl - Schlenken Quellmoore. PA - "Kiesbankfauna" Alpenfluss;<br />

KM - Kalkmagerrasen inkl. Verbuschung, lichte Trockenwälder, mager-trockene Extensivwiesen; StW - Pfeifengrasstreuwiesen, Kleinseggenried; FNW - Feucht- <strong>und</strong> Nasswiesen<br />

(inkl. Wiesenbrüter = Wb); HS - feuchte Hochstaudenfluren, Landröhrichte; AuW - Auwald/Feuchtwald; KSK - kleinstrukturreiche Agrarlandschaft.<br />

Nr E Bezeichnung DL W AV Stillgewässer Terrestrische Lebensräume<br />

ÜL Vlz AW Schl PA KM StW FNW HS AuW KSK<br />

44 B KFE Kieswerke Freising-Erding 3-4 5 2 x x x - x - - - - x -<br />

45 B KFE Kieswerke Freising-Erding 6 [4] nb x - - - x - - - - - -<br />

46 E Bauernmoos 4 4 nb - - - - - - - - - - x<br />

49 S Birkenecker Holz 6 [4] nb - - - - - - - - - x -<br />

51 E Schlüsselgang 6 [4] nb - - - - - - - - - x -<br />

53 N Oberdingermoos 3a 4 2 - - - - - x (x) - - (x) x<br />

55 A Mooshanns 6 [4] nb - - - - - - - - x - x<br />

56 E Gfällach 5 [4] nb - - - - - - - - x - -<br />

57 M Altmoräne südöstlich Schwaig 5a [3] nb - - - - - - - (x Wb) - - x<br />

Fließgewässersysteme<br />

Den Fließgewässern des UG kommt in ihrer Gesamtheit aus der Sicht des<br />

Artenschutzes eine sehr hohe Bedeutung <strong>zu</strong>, die allein schon darin erkennbar<br />

wird, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Gewässer bzw.<br />

Gewässersysteme die höchste Wertstufe 5 erhalten (vgl. Tab. 3, unten,<br />

Hierarchie 2, <strong>und</strong> Karte 5). Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> dafür ist mit Sicherheit<br />

die deutliche Gr<strong>und</strong>wasserprägung der Bäche <strong>und</strong> Fließgräben des UG.<br />

Dadurch ist trotz der über weite Strecken unmittelbar angrenzenden Intensivnut<strong>zu</strong>ngen<br />

eine gute Wasserqualität gewährleistet, die in benachbarten<br />

Naturräumen mit standörtlich weniger günstigen Vorausset<strong>zu</strong>ngen auch<br />

heute vielfach noch stark im Defizit ist. Vorrangig wertbestimmend sind<br />

entsprechend kaltstenotherme Arten der Quellen <strong>und</strong> Bachoberläufe, sowohl<br />

in den Auebächen der Isar, wie z.B. dem Angerbach (Gewässersystem<br />

3.1), als auch in den großen <strong>und</strong> kleinen Moos(rand)bächen, wie Dorfen<br />

(GS 8.1), Gfällach (8.3) oder auch Keckeisgrenzgraben (7.1). Zum anderen<br />

ergeben sich aus der Zusammenset<strong>zu</strong>ng der aquatischen <strong>Fauna</strong><br />

Hinweise darauf, dass im Nördlichen Erdinger Moos spezielle standörtliche<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen gegeben sind, die es sowohl von seinem Südteil als<br />

auch von den westlichen Mooren der Münchener Ebene unterscheiden.<br />

Auffällig ist, dass weiter im Westen verbreitete Arten mit eher montanem<br />

Siedlungsschwerpunkt durch solche mit kollin-planarer Verbreitung ersetzt<br />

werden; in diesem Zusammenhang sind wohl auch die Vorkommen einzelner<br />

Arten mit eher südlicher Verbreitung <strong>zu</strong> sehen. Möglicherweise lassen<br />

sich so die teils starken Vorkommen einzelner Arten <strong>zu</strong> erklären, die<br />

in den angrenzenden Räumen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>m Teil auch darüber hinaus im ge-<br />

<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong> 95

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