Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART
3. Start- und Landebahn München
nicht gesichert erklärt. Besonders plausibel erscheint jedoch die "Mondtheorie":
Die Lampe tritt in Konkurrenz zum Mondlicht; der Versuch des
Insekts, auch gegenüber dieser gering entfernten Lichtquelle bei der
Bewegung im Raum einen konstanten Winkel einzuhalten, führt zu spiralförmiger
Annäherung.
• Unter bestimmten Bedingungen können an künstlichen Lichtquellen hohe
und sehr hohe Individuenzahlen von anfliegenden Insekten aus einer
Vielzahl verschiedener Verwandtschaftsgruppen registriert werden.
Im ungünstigen Fall stirbt in der Folge ein großer Teil dieser Individuen
oder geht auf andere Art und Weise der Population verloren.
• Von Seiten der Lampe bestimmen Lichtfarbe, Montagehöhe, Abstrahlrichtung
und Helligkeit/Intensität bzw. Größe der Leuchtfläche die Anlockwirkung.
Bei den Umgebungsfaktoren ist vor allem der Hintergrundhelligkeitskontrast
bzw. die Frage konkurrierender Lichtquellen von Bedeutung
(Mond, andere Lampen). Die Phänologie bewegungsaktiver
Fluginsekten im Raum wird von Temperatur(verlauf in der Nacht), Wind,
Niederschlag bzw. Luftfeuchte, Bewölkung und Luftdruck bestimmt.
• Verluste bei den attrahierten Insekten entstehen vor allem bei starker
Hitzeentwicklung an den erreichbaren Lampenteilen, bei konstruktionsbedingten
"Falleneffekten" sowie durch Zertreten-, Überfahren- und Gefressenwerden
der im Nahbereich akkumulierten Tiere. Durch die diversen
Störeffekte können auch (zunächst) überlebende Individuen u.U.
keinen Beitrag zum Erhalt der Population mehr liefern.
• Beim Anflug sind Anlock- und Anflugdistanz zu unterscheiden. Die Anlockdistanz
ist die Entfernung, aus der aktive Tiere an eine gegebene
Lampe gelockt werden. Die Anflugdistanz ist die Entfernung bis zu dem
Punkt, an dem die Tiere zu Beginn ihrer Aktivitätsphase gestartet sind.
Bei Tieren, die bei ihren "normalen Tätigkeiten" im angestammten Lebensraum
(d.h. Nahrungs- oder Partnersuche, Suche nach Eiablageplätzen
usw.) herangelockt werden, sind Anlock- und Anflugdistanz
praktisch gleich und können nach derzeitigem Kenntnisstand artabhängig
mit maximal 20 bis 200 m angesetzt werden. Bei Tieren, die bei
Ausbreitungsflügen in den Wirkbereich der Lampe geraten, ist die Anflugdistanz
dagegen u.U. sehr viel höher; sie kann auch bei sehr kleinen
Arten viele Kilometer betragen.
• Die Lockwirkung von Lampen ist Fakt, ebenso wie eindrücklich hohe
Individuenzahlen attrahierter Insekten vielfach seriös berichtet sind.
Auch zu allgemeinen Anlockdistanzen liegen mittlerweile verschiedene
Publikationen vor, die sich letztlich zu der o.g. Größenordnung verdichten.
Nahezu unerforscht sind dagegen die Auswirkungen, die Lampen
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