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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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<strong>Planfeststellungsverfahren</strong> ÖKOKART<br />

3. Start- <strong>und</strong> Landebahn München<br />

• der Wasserläufer Gerris asper, eine ostmediterrane Art, in Bayern z.B.<br />

aus den Kendlmühlfilzen im Chiemseegebiet <strong>und</strong> dem Schuttermoos,<br />

einem Niedermoor im Lkr. Eichstätt, bekannt. Die Art besiedelt in den<br />

Mooren Kleingewässer mit vielfach temporärer Wasserführung. In der<br />

Fließgewässerkartierung wurde er in einen sehr schwach durchströmten<br />

<strong>und</strong> stark verwachsnen "Fließgraben" am Viehlaßmoos nachgewiesen;<br />

• der Taumelkäfer Gyrinus suffriani, der in Süddeutschland vor allem aus<br />

großen Aueniederungen <strong>und</strong> Moorgebieten <strong>und</strong> dort aus tendenziell<br />

mesotrophen Klargewässern verschiedener Größe, mit Wasserschilfbeständen<br />

<strong>und</strong> Streuakkumulation, bekannt ist;<br />

• der Gelbrandkäfer Dytiscus circumcinctus, eine Art die in Deutschland<br />

nach Süden hin seltener wird <strong>und</strong> in diese Richtung eine <strong>zu</strong>nehmende<br />

Moorbindung entwickelt. Die bereits 1986 im Raum nachgewiesene Art<br />

konnte offensichtlich hier bis heute überdauern, wie der aktuelle F<strong>und</strong><br />

einer Larve im Vorflutgraben Nord belegt.<br />

Stark gefährdet sind weitere fünf Arten, die Kugelmuschel Pisidium hibernicum,<br />

die Ruderwanze Sigara hellensii, der Schwimmkäfer Nebrioporus<br />

assimilis sowie die beiden Zwergwasserkäfer Limnebius nitidus <strong>und</strong> Ochthebius<br />

bicolon. An<strong>zu</strong>schließen ist die für Quellmoorabläufe typische Köcherfliege<br />

Oxyethira falcata, die in der Roten Liste angesichts nur weniger<br />

F<strong>und</strong>punkte in der Kategorie G, Gefährdung an<strong>zu</strong>nehmen, geführt wird.<br />

Die 103 untersuchten Abschnitte repräsentieren 29 Gewässersysteme. Innerhalb<br />

derer nimmt das Keckeisgrenzgrabensystem eine herausragende<br />

Stellung ein (Wertstufe 5+), mit Vorkommen hochgradig bedrohter <strong>und</strong> seltener,<br />

besonders standortspezifischer Arten der rheokrenen "Almbäche"<br />

bzw. Auenquellbäche <strong>und</strong> der kalten Moosbäche <strong>und</strong> Gießer. Im Unterschied<br />

<strong>zu</strong> den meisten anderen untersuchten Gewässern ist auf praktisch<br />

ganzer Laufstrecke eine hohe Lebensraumqualität gegeben, die sich mit<br />

der Laufentwicklung rasch steigert <strong>und</strong> im Isarauwald ihr Maximum erreicht.<br />

Im untersten Laufabschnitt schließlich lebt der Stenendemit Valvata<br />

studeri <strong>und</strong> ebenfalls dort konnte 2006 eine kleiner, erst vor kurzer Zeit<br />

durch Trockenfallen abgestorbener Bestand der Bachmuschel Unio crassus<br />

aufgef<strong>und</strong>en werden (vgl. Kap. A.19)<br />

Weiteren 14 Fließgewässersystemen kommt eine sehr hohe Bedeutung<br />

<strong>zu</strong> (Wertstufe 5):<br />

• im Nordwesten Kreuzbach, Egelseegraben <strong>und</strong> Süßgraben in der<br />

Streulüsse,<br />

• Angerbach in den Isarauen,<br />

<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong> 79

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