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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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ÖKOKART <strong>Planfeststellungsverfahren</strong><br />

München 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

Waldreste r<strong>und</strong> um den Eittinger Weiher (FR 17) sowie an der Dorfen (FR<br />

16), die unter den Laufkäfern z.B. Amara aulica, Badister lacertosus (Arten<br />

der Weichholzaue, ökologische Gruppe A3, vgl. Kap. A.13) sowie Trechus<br />

obtusus, Platynus assimilis <strong>und</strong> Pterostichus oblongopunctatus (A4: Arten<br />

der Aue- <strong>und</strong> Feuchtwälder) beherbergen. Hervor<strong>zu</strong>heben ist auch ein<br />

Vorkommen des Laufkäfers Blemus discus in diesem Bereich, der die Arten<br />

der frühen Sukzessionsstadien auf Aueböden (Gruppe A1) repräsentiert.<br />

Als weiteres Beispiel für die Bedeutung der Dorfen als Achse für Aue-<br />

Arten können die dichten Vorkommen des Bibers genannt werden, die sogar<br />

im räumlichen Kontext solchen der Primärlandschaft entsprechen.<br />

Über das UG hinaus sind bedeutendere funktionale Beziehungen für die<br />

Auefauna vor allem entlang der Isar selbst nach oberhalb <strong>und</strong> unterhalb<br />

(dort auch in die Amperaue hinein) an<strong>zu</strong>nehmen. Bezüglich der Dorfenaue<br />

gilt Analoges. Einzelne neue Nachweise deuten weiterhin an, dass für die<br />

Gemeinschaften der Isar-Auemagerrasen wirksame Bezüge <strong>zu</strong> den im linken<br />

Hinterland liegenden Niederterrassenheiden der Nördlichen Münchener<br />

Ebene bestehen könnten (eventuell via Dietersheimer Brenne <strong>zu</strong>r<br />

Garchinger Heide). "Trittsteine" für Magerrasenarten finden sich auch entlang<br />

der Randzone des Donau-Isar-Hügellandes, die westlich von Freising<br />

- nördlich des Freisinger Moos - <strong>zu</strong> einer gegenüber der Isar selbstständigen<br />

Achse nach Westen wird.<br />

Fließgewässer<br />

Die Isar als großer Alpenfluss ist innerhalb des UG singulär <strong>und</strong> ihre spezifischen<br />

Arten vernetzen ausschließlich <strong>zu</strong> ihren Abschnitten oberhalb<br />

<strong>und</strong> unterhalb. Für einige typische Fischarten des Flusses sind die größeren<br />

hyporhithralen Zubringer als (potenzielle) Laichgründe <strong>und</strong> ggf. auch<br />

Hochwassereinstände <strong>und</strong> Jungfischhabitate von Bedeutung (z.B. Pförreraugraben,<br />

Goldach/Nasenbach, Dorfen). Die alpenflusstypischen Wasservogelarten<br />

Gänsesäger bzw. Flussseeschwalbe folgen vom Fluss aus ebenfalls<br />

diesen Gewässern bzw. fliegen (auch) Kiesweiher des Hinterlands<br />

als <strong>zu</strong>sätzliche Nahrungsbiotope an.<br />

Bei den Bächen sind längenzonal (a) die größeren, weit laufenden, tendenziell<br />

hyporhithralen, heute z.T. sogar epipotamal geprägten (vgl. oben,<br />

Unter- <strong>und</strong> Mittelläufe) von den (b) kleineren, epirhithralen bis krenalen mit<br />

teils starkem Gr<strong>und</strong>wassereinfluss (Oberläufe, kleinere Fließgräben) <strong>zu</strong><br />

unterscheiden. Unabhängig davon, ob die jeweiligen Abschnitte in Aue-<br />

oder Niedermoorgebieten liegen, muss für die aquatische <strong>Fauna</strong> jeweils<br />

innerhalb von (a) bzw. innerhalb von (b) mit besonders engen Bezügen<br />

gerechnet werden. Insgesamt ist jedoch bei den Aue-/Niederterrassen-<br />

moorbereiche v.a. auf Alm- <strong>und</strong> Tuffhügeln (Leitbild-Typ 5.6).<br />

88 <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>

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