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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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<strong>Planfeststellungsverfahren</strong> ÖKOKART<br />

3. Start- <strong>und</strong> Landebahn München<br />

Für das Untersuchungsgebiet kann nach den aktuellen Erhebungen <strong>und</strong><br />

der Sek<strong>und</strong>ärdatenauswertung für die Gesamtheit der behandelten Tiergruppen<br />

das Vorkommen von mehr als 250 Wirbeltierarten <strong>und</strong> über 1.700<br />

Wirbellosenarten angegeben werden: 39 Säugetiere, 189 Vögel, 5 Kriechtiere,<br />

10 Lurche, 29 Fische, 50 Libellen, 421 sonstige wasserlebende Wirbellose,<br />

33 Heuschrecken, 125 Laufkäfer, 86 Holzkäfer, 141 Stechimmen,<br />

56 Tagfalter, 753 Nachtfalter/Kleinschmetterlinge <strong>und</strong> 44 Landschnecken.<br />

Im engeren Kartiergebiet waren dabei noch aus verschiedenen ökologischen<br />

Gruppen, die mit der ehemals weithin offenen Mooslandschaft in<br />

Zusammenhang <strong>zu</strong> bringen sind, herausragend bedeutsame Arten nachweisbar,<br />

viele von ihnen sind hier aber nur noch stark reliktisch verbreitet.<br />

Noch vergleichsweise besser repräsentiert sind Arten, die den Zoozönosen<br />

der eutrophen Auen- <strong>und</strong> Überflutungsmoore <strong>zu</strong><strong>zu</strong>rechnen sind, sowie<br />

einige Wiesenbrüter, die vermutlich <strong>zu</strong> den ganz wenigen Arten gehören,<br />

die das Erdinger Moos kontinuierlich von der Urlandschaft bis in die heutige<br />

Zeit besiedeln, an erster Stelle Großer Brachvogel <strong>und</strong> Grauammer.<br />

Weitestgehend weggebrochen sind dagegen die Tiergemeinschaften der<br />

ehemaligen Quellaufstoßmoore <strong>und</strong> allgemein der nährstoffärmeren<br />

Standorte des Moos, z.B. der Zwischenmoorschlenken, Kleinseggenrieder<br />

oder Pfeifengraswiesen. Die <strong>Fauna</strong> der Kalkmagerrasen konnte <strong>zu</strong>mindest<br />

in Teilen auf anthropogene Standorte ausweichen bzw. vom<br />

Brennenrest Freisinger Buckl in den Isarauen über solche Standorte bis<br />

in das Moos hinein vordringen. Einzelne besonders bemerkenswerte Arten<br />

finden sich unter den Rohbodenpionieren der Wildflussaue, die im<br />

Gebiet heute im Wesentlichen als Folgearten des Kiesabbaus vorkommen.<br />

Echte Waldarten spielen im engeren Kartiergebiet naturgemäß eine<br />

eher untergeordnete Rolle, einzelne bedeutsame Arten sind aber auch<br />

hier vorhanden.<br />

Aus der Sicht des zoologischen Artenschutzes <strong>und</strong> ganz überwiegend <strong>zu</strong>gleich<br />

auch für den Erhalt der regionalen <strong>und</strong> überregionalen Artenvielfalt<br />

kommt dem Niedermoor-Schutzgebiet Viehlaßmoos im Nordosten mit dem<br />

westlich angrenzenden Feuchtbiotop-Komplex Eittinger Moos/Hangwiesen,<br />

den Isarauen zwischen Marzling <strong>und</strong> Gaden im Norden mit dem<br />

Brennenrest Freisinger Buckl sowie den Wiesen um die Start-/Landebahn<br />

Nord als Bestandteil des Flughafengeländes <strong>und</strong> dem Vorflutgraben Nord<br />

zwischen Flughafen <strong>und</strong> BAB A92 als technischem Bauwerk eine herausragende<br />

Bedeutung <strong>zu</strong>. In der Aue, den Niedermoorgebieten <strong>und</strong> auf den<br />

Flughafenwiesen spielt die Avifauna eine entscheidende Rolle, im Viehlaßmoos<br />

trägt darüber hinaus auch die Wirbellosenfauna wesentlich <strong>zu</strong>r<br />

Wertigkeit bei <strong>und</strong> bei Freisinger Buckl <strong>und</strong> Vorflutgraben Nord geht die<br />

hohe Bedeutung sogar maßgeblich auf die Wirbellosen <strong>zu</strong>rück.<br />

Von sehr hoher Bedeutung sind darüber hinaus weithin offene, von Wiesen<br />

<strong>und</strong>/oder Äckern geprägte Bereiche mit teils relativ hohen Gr<strong>und</strong>wasserständen<br />

im Osten des Gebiets <strong>und</strong> die Flughafenwiesen um die Start-/<br />

<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong> 9

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