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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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<strong>Planfeststellungsverfahren</strong> ÖKOKART<br />

3. Start- <strong>und</strong> Landebahn München<br />

• Komplette oder abschnittsweise Rekonstruktion von historischen Bachverläufen<br />

Die lagemäßig möglichst exakte Wiederherstellung der Schlingen ist<br />

wichtig, um die Gr<strong>und</strong>wasserströme <strong>und</strong> Druckquellen ein<strong>zu</strong>fangen <strong>und</strong><br />

einen Mäandrierungsgrad <strong>zu</strong> erreichen, der dem standorttypischen<br />

Gr<strong>und</strong>wasser<strong>zu</strong>strom bzw. Abflussregime angemessen ist. Die typischerweise<br />

sehr gering ausgepägte Morphodynamik der Moosgewässer<br />

bedingt, dass der Bach selbst seinen förderlichen Lauf erst nach<br />

sehr langen Zeiträumen herstellen würde. Das ursprünglich gestreckte<br />

Gerinne des neu gestalteten Grabens oder Kanals kann bevor<strong>zu</strong>gt vollständig<br />

abgetrennt werden <strong>und</strong> der Verlandung überlassen bleiben.<br />

• Renaturierung vorhandener Gerinne, Impulse <strong>zu</strong>r Selbstrenatuierung<br />

Auch dabei ist aufgr<strong>und</strong> der langen Lebensdauer von Bett- <strong>und</strong> Uferstrukturen<br />

bedingt durch die geringe Eigendynmik eine besondere Planungssorgfalt<br />

geboten:<br />

- Gestaltung von breiten Ausbuchtungen der Gewässersohle durch<br />

seitliches Auskoffern; wenn seitliche Gr<strong>und</strong>wassereintritte erkennbar<br />

sind, besonders großflächig arbeiten, entweder mit starker Verbreiterung<br />

der Sohle oder durch Abgraben der Böschung bis knapp über<br />

Wasserspiegelniveau (vgl. unten, Kap. 7.2, Maßnahme <strong>zu</strong> Artengruppe<br />

"Schlenken");<br />

- Einbau von Störsteinen <strong>und</strong> Raubäumen;<br />

- lokale Sohlanhebungen, die ein verstärktes Unterspülen der Ufer,<br />

Abbrüche, Stürze von Uferbäumen <strong>und</strong> ein Bettverbreiterung auslösen<br />

könnten;<br />

- Aufweitungen des Gewässerbetts, um "Filterzonen" <strong>zu</strong> schaffen<br />

(Schlammfang, Ablagerung Detritus, Entwicklung von Röhricht <strong>und</strong><br />

Weidengebüschen in der Wasserfläche; ggf. damit auch eigendynamische<br />

Verzweigung des Gerinnes).<br />

Insgesamt müssen die Maßnahmen konsequent an den (ursprünglichen)<br />

Fließgewässertyp angepasst werden, wie er ausführlich im Leitbild beschrieben<br />

ist <strong>und</strong> auf das bezüglich der Ausgestaltung nachdrücklich <strong>zu</strong><br />

verweisen ist (vgl. Kap. E). Weiterhin sollte auch dem einzelnen Gewässerindividuum,<br />

d.h. den im überplanten Abschnitt jeweils konkret herrschenden<br />

biotischen <strong>und</strong> abiotischen Rahmenbedingungen, hinreichend<br />

Rechnung getragen werden. Eine Anpassung - soweit als möglich - an<br />

entsprechende natürliche Vorbilder ist letztlich auch für die technischen<br />

Gerinne wünschenswert, die im Rahmen des Vorhabens neu gestaltet<br />

werden (Ableitungsgraben Nord, Vorflutgraben Nord part., Abganggraben<br />

Ost part., vgl. da<strong>zu</strong> auch saP, Kap. 4.3.3).<br />

<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong> 191

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