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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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<strong>Planfeststellungsverfahren</strong> ÖKOKART<br />

3. Start- <strong>und</strong> Landebahn München<br />

nen Teil der Magerrasenarten auch nach Süden in die Niedermoorgebiete,<br />

wo heute bereichsweise Lebensmöglichkeiten auf trockengefallenen<br />

organischen Moorböden bestehen 37 (z.B. Vorkommen des Tagsfalters<br />

Polyommatus coridon im Oberdinger Moos). Im südlichen Anschluss<br />

an den Vorflutgraben umschließt das System der Ableitgräben<br />

Nord (in FR 06), Ost (FR 10) <strong>und</strong> Süd (in FR 47) das Flughafengelände<br />

auf drei Seiten praktisch vollständig. Hier bilden, ähnlich der Situation<br />

auf den Isardeichen, ganz überwiegend trocken-magere, häufig aber relativ<br />

monotone Gras-Krautfluren trockenpräferenten <strong>und</strong> mesophilen Arten<br />

gute Möglichkeiten. Zu nennen wären etwa Zauneidechse <strong>und</strong><br />

Feldgrille, insbesondere aber Tagfalter der Magerrasen, Boloria dia, B.<br />

euphrosyne, Polyommatus bellargus <strong>und</strong> Cupido minimus, die im Verb<strong>und</strong><br />

der Ableitgräben mehrfach festgestellt werden konnten. Den Gräben<br />

lokal eng benachbart sind deutlich reicher strukturierte Ausgleichsflächen<br />

mit kiesigem Substrat <strong>und</strong> hohen Rohbodenanteilen (z.B. Kiesflächen<br />

an Tümpelanlagen NW Schwaig <strong>und</strong> O Franzheim), die ebenfalls<br />

als Trittsteine für Arten der Magerrasen fungieren. Gewisse Funktionen<br />

für die Ausbreitung von Magerrasenarten im UG sind weiterhin für<br />

Dämme bzw. Böschungen von Mittlere Isar- <strong>und</strong> Sempt-Kanal (FR 24)<br />

am Ostrand an<strong>zu</strong>nehmen, u.a. mit Nachweisen der Zauneidechse.<br />

• Bei den Auearten offener Feuchtbiotope, der Kalkflachmoore <strong>und</strong> Altwasserverlandungen,<br />

dürfte die Situation in den Isarauen heute ähnlich<br />

kritisch wie bei den Heidearten sein, ohne dass hier aber besondere<br />

Refugialräume heraus<strong>zu</strong>stellen wären. Bei der bereits oben dokumentierten<br />

Darstellung der Vernet<strong>zu</strong>ngssituation der Niedermoorarten wurde<br />

für den Isarauenbereich von einem gewissen "Trittstein"-Angebot<br />

ausgegangen (vgl. oben, Pfade 1 <strong>und</strong> 2, Achsen A bis C).<br />

• Zum Zustand der Kiesbankfauna des Flusses selbst liegen kaum verwertbare<br />

Daten vor. Heute dürften vor allem in den Abgrabungskomplexen,<br />

sowohl der weiteren Aue als auch des Hinterlandes (FR 44/45<br />

Kieswerke Freising Erding, 35 Marzlinger Weiher <strong>und</strong> Egelsee, 21<br />

Gutbrod-Weiher; nachgeordnet auch FR 04, 15, 05/10, 52), noch am<br />

ehesten bedeutendere Bestände <strong>und</strong> damit auch Bezüge <strong>zu</strong> suchen<br />

sein, ohne dass dabei für die relativ ausbreitungsstarken Arten der Zönose<br />

spezielle Bewegungskorridore <strong>zu</strong>m Fluss hin erkennbar wären.<br />

Außer in den Isarauen finden sich bedeutsame Vorkommen auetypischer<br />

Tiergemeinschaften innerhalb des Untersuchungsgebiets vor allem in der<br />

Dorfenaue, die speziell in ihrem Nordteil (unterhalb Schwaig: FR 16, 29)<br />

einen nach Datenlage wichtigen Lebensraumkorridor für Arten der Auwälder<br />

<strong>und</strong> Altwasser darstellt. Von besonderer Bedeutung sind die feuchten<br />

37 Gemäß des Leitbilds in Kap. E bestanden in der Naturlandschaft dagegen Magerrasen innerhalb der Nieder-<br />

<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong> 87

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