Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren
München 3. Start- und Landebahn
Von solchen Staubeinträgen können grundsätzlich Eutrophierungswirkungen
auf die Vegetation der betroffenen Standorte ausgehen, insbesondere
auf Bestände von Magerstandorten. Auf Grundlage der Ergebnisse der
Lufthygienischen Untersuchung in Hinblick auf die zu erwartende baubedingte
Staubemission und -immission kommt die Umweltverträglichkeitsstudie
im vorliegenden Fall aber zu dem Schluss, dass "bei den ermittelten
maximalen Staubdepositionsraten in der Umgebung der Baustellen eine
Eutrophierungswirkung auf nährstoffarme Pflanzengesellschaften und ihre
Standorte aufgrund des sehr geringen und auch für den Nährstoffhaushalt
ärmerer Standorte unmaßgeblichen Eintrags des Hauptnährstoffs Phosphor
im Staub auszuschließen ist" (UVS 8, Teilbeitrag Nährstoffwirkung
von baubedingten Staubimmissionen). Entsprechend ist auch nicht mit
Sekundärwirkungen auf die Tierwelt zu rechnen.
5.1.5 Lärm und optische Stimuli
Die Ergebnisse der Analyse sind im Detail in der nachfolgenden Tab. 4
niedergelegt. Danach kommt es in 19 Funktionsräumen [= FR] im Zusammenhang
mit den Baumaßnahmen zu Lärmemissionen bzw. dem Auftreten
optischer Reize.
Mittlere und zum Teil sogar hohe Konflikte wurden dabei für vier Funktionsräume
ermittelt (KS 3 bis 4). Es handelt sich zum einen um die Wiesen
um die bestehenden S/L-Bahnen, bei denen Störungen durch das
Baugeschehen auf eine äußerst hochwertige Avifauna treffen (FR 01 und
02), zum anderen um zwei Funktionsräume im unmittelbaren östlichen
Anschluss an die Baustellen, auf deren nach Inanspruchnahme verbleibende
Restflächen während der Bauphasen Störungen von mehreren,
zum Teil sogar von allen Seiten einwirken (FR 13 und 15). Insbesondere
für den FR 13, die Dreilooswiesen, zeigt sich dies auch bildlich in den Ergebnissen
der Schalltechnischen Untersuchung zur Lärmbelastung während
des Baus (vgl. dort, Bild 2).
Was die Flughafenwiesen anbelangt, so könnten die Konflikte hier wirksam
minimiert werden, indem die Maßnahmen zeitlich auf das Brutgeschehen
der Wiesenbrüter abgestimmt werden (März bis Anfang Juli) bzw.
zumindest darauf geachtet wird, dass zu jeder Zeit während der Anwesenheit
der Vögel hinreichend störungsfreie Rückzugsräume bestehen
(z.B. keine gleichzeitigen Eingriffe im bzw. im Nahbereich von West- und
Ostteil der Nordbahn). Auf diese Weise ließen sich im Norden die Konflikte
auf ein mittleres Maß begrenzen (KS 3). Im Süden ließen sich durch entsprechende
Terminierung der Errichtung des Abschirmungswalls bei Hallbergmoos
Konflikte vollständig vermeiden. Dies ist deshalb von besonderer
Bedeutung, weil hier ansonsten keine Belastungen durch das Planvorhaben
zu erwarten sind.
104 Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP