Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART
3. Start- und Landebahn München
Lichtquellen unterstellt werden muss. An dem weniger als 1 km von diesem
Bestand entfernten Lichtfangstandort N02 konnten insgesamt acht
vorrangig naturschutzrelevante Feucht- bzw. Auwaldarten nachgewiesen
werden (vgl. Kap. A.17). Nur eine davon, die Auenwald-Winkeleule Mesogona
oxalina ist als hoch, sechs weitere sind als mittel empfindlich eingestuft
(Clostera anachoreta, Coleophora ochripennella, Cossus cossus, Gelechia
basipunctella, Hypatopa inunctella, Nematopogon metaxella). Es
handelt sich ganz überwiegend um lokal bedeutsame Arten bzw. Arten der
Vorwarnstufe; nur der große Weidenbohrer Cossus cossus gilt in der Naturraumgruppe
und Nematopogon metaxella bayernweit als gefährdet (regional
ungefährdet). Damit ist für die Gehölzzeile eine empfindliche Fauna
mittlerer Wertigkeit anzusetzen. Bei der für Zone 4 resultierenden maximalen
Wirkungsintensität 1 ergibt sich auch hier Konfliktstufe 2.
Befeuerung bei Schwelle 27, östlicher S/L-Bahn-Kopf: Der potenzielle
Wirkbereich erfasst auf kürzere Distanz den FR 15 Rofelwiesen und reicht
auch noch in den FR 14 Langwiesen hinein. Alle Belastungszonen treffen
ausschließlich intensiv genutzte Agrarflächen (Acker, artenarmes Intensivgrünland,
ruderalisiertes Grünland) sowie einzelne schmal bzw. kurz
ausgebildete Kleinstrukturen in einer Ausprägung, wie sie im UG allgegenwärtig
ist (zwei Gebüschzeilen, nitrophytische Hochstaudenfluren). Ein
gewisses Potenzial, z.B. für Eintags- und Köcherfliegen, mag der Hauptwiesengraben
haben, der in Zone 4 den potenziellen Wirkbereich quert.
Das Gewässer, das unterhalb der St 2580 durch organische Belastung
vollständig verödet ist (Pilztreiben [cf. Sphaerotilus]), ist aber auch in diesem
Abschnitt nach Geländebefund noch so deutlich belastet (eig. Beob.
2006), dass mit anspruchsvolleren Arten nicht zu rechnen ist. Konflikte
sind damit nicht gegeben (Konfliktstufe 0).
Weitere Artengruppen
Neben den Wirkungen auf nachtaktive Fluginsekten wären grundsätzlich
noch Auswirkungen von Beleuchtungseinrichtungen auf die Avifauna vorstellbar.
Solche Wirkungen sind vor allem für nachtziehende Zugvogel-
Arten berichtet. Sie treten allerdings im Wesentlichen im Zusammenhang
mit starken Leuchtkörpern auf, die auf hohen Gebäuden angebracht sind
und/ oder eine entsprechende Reichweite aufweisen (Leuchttürme, Sky-
Beamer), und sie werden dabei nur dann relevant, wenn sie in häufig frequentierte
Zugrouten hineinwirken. Solche Lichtquellen können Nachtzieher
von ihrem Zugkurs ablenken oder auch ganz allgemein irritierend wirken.
Im Extremfall umkreisen die Tiere bis zur Erschöpfung die Lichtquellen
bzw. kollidieren mit ihnen (vgl. z.B. Zusammenstellung in RICHARZ et
al. 2001: 150-152). Im Bereich der Flughafenerweiterung sind entsprechend
exponierte Beleuchtungsanlagen nicht vorgesehen und es gibt
auch keine Hinweise auf eine Bündelung nächtlicher Zugbewegungen im
Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP 177