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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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ÖKOKART <strong>Planfeststellungsverfahren</strong><br />

München 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

5.2.8 Licht<br />

Viehlaßmoos, für das aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Bestandsaufnahmen einzelne<br />

weitere solcher Arten angegeben werden können 62 , spielt offensichtlich<br />

auch der Eittinger Weiher als Lebensraum solcher Formen eine gewisse<br />

Rolle 63 . Auch dieser liegt aber noch etwa 1.000 m von der <strong>zu</strong>künftigen<br />

Flughafengrenze entfernt (vgl. auch NATURA 2000 - FFH <strong>und</strong> Vogelschutz,<br />

ÖKOKART, 2007).<br />

Nachtaktive Fluginsekten<br />

Gemäß der Darstellungen in der Lichttechnischen Untersuchung (Müller-<br />

BBM, 2007) <strong>und</strong> den Vorüberlegungen <strong>zu</strong>m Wirkfaktor in Kap. 3.4.3 sind<br />

die wesentlichen Lichtquellen in der Betriebsphase der neuen Anlage:<br />

Vorfeld, Beleuchtungen von drei Straßen, Allgemeine Luftfahrt sowie Befeuerung<br />

bei Schwelle 09, westlicher S/L-Bahn-Kopf, <strong>und</strong> bei Schwelle 27,<br />

östlicher S/L-Bahn-Kopf.<br />

Unberücksichtigt bleiben die geplanten Enteisungsflächen im östlichen<br />

<strong>und</strong> westlichen Kopfbereich der geplanten neuen S/L-Bahn, die über Flutlicht<br />

mit den gr<strong>und</strong>sätzlich stark attrahierenden Metallhalogendampf-<br />

Lampen ausgeleuchtet werden. Die Enteisungsflächen sind naturgemäß<br />

nur im Winter relevant <strong>und</strong> werden auch nur im Bedarfsfall beleuchtet. Im<br />

Winter ruht das Insektenleben aber weitestgehend, mit Ausnahme ganz<br />

weniger spezialisierter Arten, die aber auch nur an milderen Tagen aktiv<br />

sind (z.B. der bekannte Obstbaumschädling Frostspanner Erannis defoliaria).<br />

Zu den Lichtquellen im Einzelnen:<br />

aus<strong>zu</strong>schließen sind, ist folgendes fest<strong>zu</strong>halten: Gr<strong>und</strong>sätzlich könnten von der Tierwelt des Raumes vor allem<br />

solche Arten durch eine gewisse Erhöhung der Temperatur in Kombination mit einer gewissen Verringerung von<br />

Luftfeuchte/Nebel beeinträchtigt werden, die arktisch-borealer <strong>und</strong>/oder alpiner Herkunft sind <strong>und</strong> im Gebiet den<br />

(nördlichen) Arealrand erreichen bzw. hier isolierte extrazonale Vorkommensinseln ausbilden (Glazialrelikte;<br />

"Kühnelt'sches Prinzip der regionalen Stenözie"). Ökologisch kommen dabei vor allem Arten mit sehr enger<br />

Moorbindung in Betracht, wobei wohl großflächigere Moore eine wesentliche Vorkommensvorausset<strong>zu</strong>ng bilden.<br />

Vor allem sie erscheinen geeignet, ein hinreichend eigenständiges Lokalklima auf<strong>zu</strong>bauen bzw. den nötigen<br />

Raum für auch langfristig persistierende Vorkommensisolate <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen. Die oben angesprochenen<br />

stenöken Moorarten, wie sie etwa in den Moorgebieten des Jungmoränenlandes regelmäßig vorkommen,<br />

sind aber aus dem KG nicht bekannt <strong>und</strong> <strong>zu</strong>mindest heute auch kaum mehr <strong>zu</strong> erwarten. Bedingt an diese<br />

Gruppe an<strong>zu</strong>schließen sind u.U. Arten wie das Moor-Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia) oder die Landschnecke<br />

Nesovitrea petronella. Beide kommen im KG nur im Viehlaßmoos vor <strong>und</strong> praktisch nur dort ist mit<br />

empfindlichen Arten i.w.S. heute noch in relativer Nähe <strong>zu</strong>m Eingriffsbereich überhaupt <strong>zu</strong> rechnen. Auch das<br />

Viehlaßmoos liegt aber im Minimum bereits ca. 1.750 m von der Außengrenze des geplanten Flughafenerweiterungsbereichs<br />

entfernt <strong>und</strong> würde somit von klimatischen Veränderungen keinesfalls mehr erreicht."<br />

62<br />

Köcherfliege Limnephilus elegans als Beifang der Nachtfalter-Untersuchung; Wickler Pammene populana<br />

(FABRICIUS, 1787), Palpenmotten Monochroa suffusella (DOUGLAS, 1850) <strong>und</strong> Psoricoptera speciosella TEICH,<br />

1893, vgl. Kap. A.17<br />

63<br />

Federmotte Platyptilia nemoralis ZELLER, 1841, vgl. Kap. A.17; Zweizähnige Laubschnecke Perforatella bidentata,<br />

vgl. Kap. A.18<br />

172 <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>

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