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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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ÖKOKART <strong>Planfeststellungsverfahren</strong><br />

München 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

4.5.4 Lurche<br />

4.5.5 Fische<br />

Bei einer flächendeckenden Laichplatzkartierung des EKG konnten aktuell<br />

an 86 Objekten insgesamt 160 Artvorkommen festgestellt werden (vgl.<br />

Kap. A.8). Von den insgesamt fünf registrierten Arten sind nur Seefrosch,<br />

Erdkröte <strong>und</strong> Grasfrosch weit verbreitet, bilden dabei aber meist nur kleinere<br />

Bestände aus. Teichmolch <strong>und</strong> Wechselkröte konnten nur eng lokalisiert<br />

nachgewiesen werden, die erste Art in FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen<br />

<strong>und</strong> FR 23 Viehlaßmoos, die zweite auf dem Betriebsgelände Gutbrod<br />

(FR 21). Eine Zufallsbeobachtung junger Gelbbauchunken im Zuge<br />

anderer Kartierungsarbeiten im Viehlaßmoos wird angesichts der F<strong>und</strong>umstände<br />

<strong>und</strong> des bekannten regionalen Areals der Art als Ausset<strong>zu</strong>ngsversuch<br />

ohne Etablierungschance gedeutet.<br />

Im EKG befinden sich die hochwertigsten Amphibien-Lebensräume im FR<br />

21 Gutbrodweiher (Wertstufe 5), mit der vom Aussterben bedrohten<br />

Wechselkröte, einem auf knapp 300 Adulte <strong>zu</strong> schätzenden Laichbestand<br />

des Grasfroschs sowie einem auf über 1.000 Exemplare veranschlagten<br />

Erdkrötenbestand. Aus der Sicht des Amphibienschutzes von hoher Bedeutung<br />

(Wertstufe 4) sind darüber hinaus die FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen<br />

<strong>und</strong> FR 23 Viehlaßmoos. Beide Gebiete beherbergen mit Teichmolch<br />

<strong>und</strong> Grasfrosch zwei Arten der Vorwarnliste, die auch lokal rückläufig<br />

sind; beim Teichmolchs sind es die einzigen bekannte Vorkommen im<br />

EKG.<br />

In den kleinen sommerkühlen, deutlich gr<strong>und</strong>wasserbeeinflussten Niederterrassen-<br />

bzw. Moosbächen <strong>und</strong> Fließgräben des UG sind Bachforelle<br />

<strong>und</strong> Koppe weit verbreitet. Sie leben hier teilweise vergesellschaftet mit<br />

dem im Gebiet allgegenwärtigen Dreistacheligen Stichling, der als ein<strong>zu</strong>gsgebietsfremd<br />

gelten muss. Mit Fortschreiten der längenzonalen Entwicklung<br />

tritt in den größeren Bächen <strong>zu</strong>nächst die stark gefährdete Äsche<br />

hin<strong>zu</strong> (z.B. Gfällach, Angerbach). Mit <strong>zu</strong>nehmender Annäherung an die Isarauen<br />

bzw. die Isar wird dann die Vielfalt bei den vorrangig naturschutzrelevanten<br />

Arten deutlich größer; es kommen fallweise Schneider, Laube,<br />

Gründling, Hasel, Schmerle sowie die mittelstreckenwandernden Arten<br />

Barbe, Rutte <strong>und</strong> vereinzelt noch die Nase vor (v.a. Pförreraugraben,<br />

Schwarzgraben oberhalb Viehlaßmoos, Dorfen, Goldach). Die Isar zeigt<br />

auch heute noch ein nahe<strong>zu</strong> vollständiges Spektrum bei den hyporhithralen<br />

Alpenflussarten, wobei jedoch die Bestandssituation bei den besonders<br />

bezeichnenden Arten überwiegend kritisch bzw. die natürliche Reproduktion<br />

nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang gegeben ist (v.a.<br />

Huchen, Nase, auch Äsche). Besonders hervor<strong>zu</strong>heben ist ein neuerer<br />

Nachweis des "Donaubarschs" Streber in 1997 oberhalb Freising, wo die<br />

68 <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>

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