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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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ÖKOKART <strong>Planfeststellungsverfahren</strong><br />

München 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

<strong>und</strong> stärker mit Wasser beaufschlagt (vgl. <strong>UVS</strong> 11, Kap. 11.2.5.1). Die<br />

nicht überbaute Reststrecke, die momentan überhaupt in nennenswertem<br />

Umfang Wasser führt, stellt sich i.W. als Kette von teilweise trocken fallenden<br />

Tümpeln dar, die nur ganz gelegentlich schwach durchströmt werden.<br />

Durch die geplante Wassereinspeisung ist eine deutliche Veränderung<br />

des Gewässercharakters <strong>und</strong> damit der Zönose hin <strong>zu</strong> einer Fließgewässer-Gemeinschaft<br />

<strong>zu</strong> erwarten. Bei den vorrangig wertbestimmenden<br />

Arten handelt es sich <strong>zu</strong>mindest teilweise um solche, die gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

eine schwache bis deutliche Strömung tolerieren <strong>und</strong> auch durch die<br />

geplante Gr<strong>und</strong>wasserdominanz des Abflusses hier u.U. weiter existieren<br />

können (Orthetrum brunneum, O. coerulescens, Elritze). In jedem Fall ist<br />

aber aufgr<strong>und</strong> der <strong>zu</strong> erwartenden Einbußen bei verschiedenen artenschutzrelevanten<br />

Stillwasserarten (u.a. Brachytron pratense, Somatochlora<br />

flavomaculata, Stagnicola fuscus) die Konfliktstufe 4 an<strong>zu</strong>setzen.<br />

Stoffliche Beschaffenheit<br />

Nach <strong>UVS</strong> 11, Schutzgut Wasser, sind relevante Beeinträchtigungen der<br />

stofflichen Beschaffenheit der Fließgewässer über den Luftpfad ausgeschlossen.<br />

Ebenfalls ausgeschlossen werden Wirkungen durch den Betrieb<br />

neuer Straßen. Nach l.c. wird das im Bereich der geplanten Erweiterung<br />

anfallende Schmutzwasser der Kläranlage Eitting <strong>zu</strong>geführt, dort gereinigt<br />

<strong>und</strong> anschließend in den Mittlere Isar-Kanal geleitet; Auswirkungen<br />

auf den Kanal als Vorfluter sind ebenfalls nicht <strong>zu</strong> erwarten.<br />

Der Vorflutgraben Nord wird derzeit im "Normalfall" ausschließlich von<br />

Gr<strong>und</strong>wasser gespeist, das im Oberlauf austritt <strong>und</strong> bereits deutlich oberhalb<br />

der Autobahn vollständig versickert ist. Beim Bau wurde offensichtlich<br />

der weitere Quellbereich des Kalkgries-/Keckeisgrenzgrabensystems geöffnet,<br />

wodurch in dem kiesigen, weithin offenen Gerinne quellmoor- <strong>und</strong><br />

lokal auch quellbachähnliche Bedingungen entstanden. Bestimmungsgemäß<br />

dient der Vorflutgraben Nord heute der Hochwasserentlastung: Ab<br />

einem Abfluss von 5 m 3 /s wird das Wasser aus dem Ableitungsgraben<br />

Nord übergeleitet <strong>und</strong> entwässert nach etwa 3,75 km in die untere Goldach,<br />

etwa 3,7 km oberhalb deren Mündung in die Isar. Bei den wie o.g.<br />

hohen Abflüssen erhält der Vorflutgraben Nord den mit Drainagewasser<br />

gemischten Oberflächenabfluss der Flugbetriebs- <strong>und</strong> Flugzeugabstellflächen,<br />

der über Regenklärbecken <strong>und</strong> ggf. Leichtstoffabscheider vorgereinigt<br />

<strong>und</strong> im Winter allenfalls gering mit Enteisungsabwässern belastet ist.<br />

Aktuell konnte durch eigene Erhebungen in 2006 für den obersten Abschnitt<br />

des Vorflutgraben Nord, in dem das Gewässer kontinuierlich<br />

strömt, eine Gewässergüte von II festgestellt werden (Untersuchungsab-<br />

140 <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>

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