Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren
München 3. Start- und Landebahn
sungsmittels wird im Untergrund vollständig abgebaut - ergeben sich daraus
faunistisch für die genannten Fließgewässer keine Konflikte (KS 0).
5.2.4 Stickstoffdeposition
Die möglichen Wirkungen von Stickstoffeinträgen auf die terrestrische
Fauna sind als Reaktion auf die "düngungsbedingte" Veränderung von
Vegetation und Flora durchweg Sekundärwirkungen. Rückgänge oder
Verluste können dabei direkt, z.B. durch den Ausfall bestimmter Pflanzenarten,
die als obligate Fraß-/Wirtspflanzen oder Nektarquellen spezialisierter
(monophager, oligolectischer) Wirbellosenarten fungieren, und indirekt,
z.B. durch Erhöhung des Raumwiderstands in der Krautschicht oder durch
Veränderung des bodennahen Mikroklimas, entstehen. Auch bei der aquatischen
Fauna - als entsprechend empfindlich gelten vor allem oligo- bis
mesotrophe Stillgewässer - sind entsprechende Veränderungen der Artengemeinschaften
als direkte oder indirekte Reaktion auf die veränderte
pflanzliche Primärproduktion zu erklären.
In der Wirkungs- und Konfliktanalyse beziehen wir uns deshalb streng auf
die Ergebnisse zu den Wirkungen der vorhabensbezogenen Zusatzbelastungen
auf die Vegetation, wie sie in UVS 8, Schutzgut Pflanzen, Teilbeitrag
Stickstoffdeposition, beschrieben sind. Der Teilbeitrag umfasst u.a.
auch die allgemeinen Grundlagen zum Wirkfaktor, Angaben zu Vorkommen
und Verteilung stickstoffempfindlicher Ökosysteme im UG sowie Erläuterungen
zur Vorgehenweise bei der Konfliktermittlung unter Anwendung
des "Irrelevanzkriteriums" nach LÄNDERAUSSCHUSS FÜR IMMISSIONS-
SCHUTZ (2006).
Nach UVS 8 liegt die vorhabensbedingte Zusatzbelastung, wie sie durch
die lufthygienische Untersuchung ermittelt wurde, außerhalb des Flughafengeländes
durchweg in einer Größenordnung, bei der relevante Rückwirkungen
auch auf die dort erfassten stickstoffempfindlichen Ökosysteme
nicht zu erwarten sind. Kleinflächig können gemäß der Prognose allerdings
auf dem bestehenden Flughafengelände, nämlich in mageren Flughafenwiesen,
Zusatzbelastungen eine Größenordnung erreichen, die oberhalb
des "Irrelevanzkriteriums" nach LÄNDERAUSSCHUSS FÜR IMMISSI-
ONSSCHUTZ (2006) liegt. Die UVS wertet dies dennoch als unerheblich, da
die rasche Entwicklung dieser erst 15 bis 20 Jahre alten Wiesengesellschaften
offenkundig aufgrund der günstigen Pflege 57 trotz hier bereits
heute relativ hoher N-Deposition erfolgte.
57 In NATURA 2000 - FFH und Vogelschutz (ÖKOKART München, 2007) wird die Wirkung der aktuellen Pflege
für den FFH-Lebensraumtyp 6510 Magere Flachland-Mähwiesen bilanziert, der vor allem um die Nordbahn größere
Flächen einnimmt. Er unterliegt dort im Prognosenullfall einer N-Deposition von 4-10, maximal 10-15
kg/ha*a und würde im Planungsfall maximal von einer Zusatzbelastung von 10 bis 15 kg N/ha*a erfasst. Bei artenreichen
Glatthaferwiesen geht man aber von einem Stickstoffentzug von 50 kg/ha*a beim ersten Schnitt aus
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