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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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ÖKOKART <strong>Planfeststellungsverfahren</strong><br />

München 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

relevanten Raum (vgl. auch Auswertungen aktueller Radaruntersuchungen<br />

im Vogelschlaggutachten). Insbesondere sind auch seit Eröffnung des<br />

Flughafens am Standort keine wie oben beschriebenen Ereignisse bekannt<br />

geworden.<br />

Zu den Effekten der Straßenbeleuchtung auf das Brutgeschehen von Wiesenvögeln<br />

ist die Arbeit von DE MOLENAAR et al. (2000) an einer großen<br />

Uferschnepfen-Brutpopulation in den Niederlanden verfügbar. Sie ergab<br />

nur Hinweise ("only an indication", l.c. S. 129) darauf, dass die Straßenbeleuchtung<br />

einen negativen Einfluss auf die Wahl des Neststandorts hat.<br />

Statistisch gesichert werden konnte, dass in einem Streifen von 0 bis 300<br />

m vom Rand der Autobahn (bzw. Standort der Leuchten) im Untersuchungsjahr<br />

mit Beleuchtung die Siedlungsdichte um 30 % geringer war als<br />

im Untersuchungsjahr ohne Beleuchtung. Weiterhin ergab sich ein schwacher<br />

Trend für einen geringfügig späteren Legebeginn in lampennäheren<br />

Flächen. Effekte auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Population sind nicht beschrieben<br />

<strong>und</strong> eine Auskunft <strong>zu</strong> den Mechanismen, die den registrierten<br />

Effekt letztlich auslösen, wird nicht gegeben. Wir sehen damit keinen Anhaltspunkt<br />

für eine qualifizierter Abschät<strong>zu</strong>ng des in jedem Fall aber maximal<br />

geringen Belastungsrisikos.<br />

5.2.9 Hochfrequenzimmissionen<br />

Bezüglich der potenziellen Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung<br />

auf die Tierwelt stellten jüngst LAMBRECHT et al. (2004) Angaben <strong>zu</strong>sammen<br />

<strong>und</strong> referieren dabei Ergebnisse aus einzelnen Laborstudien <strong>zu</strong> Wirkungen<br />

auf Vögel sowie publizierte Erwägungen <strong>zu</strong> Reaktionen bei Fischarten<br />

mit hochsensiblen Elektrorezeptoren. Die Autoren kommen <strong>zu</strong> dem<br />

Schluss, dass die "benannten Arbeiten <strong>und</strong> Ergebnisse nahe legen, dass<br />

relevante Wirkungen elektromagnetischer Felder ... bestehen" (LAM-<br />

BRECHT et al. l.c.). Die Ausführungen zeigen aber auch, dass der Forschungsstand<br />

auf diesem Sektor ausgesprochen mangelhaft ist <strong>und</strong> insbesondere<br />

Studien <strong>zu</strong> Auswirkungen auf Populationsniveau ebenso wie<br />

Schwellen- bzw. Orientierungswerte bislang vollständig fehlen (fide l.c.).<br />

Dezidierte Analysemöglichkeiten bestehen mithin nicht, jedoch sind nennenswerte<br />

Negativwirkungen auf Tiere aufgr<strong>und</strong> der vorliegenden Daten<br />

insgesamt äußerst unwahrscheinlich (vgl. <strong>UVS</strong> 6.1, Betriebsbedingte elektromagnetische<br />

Hochfrequenzimmissionen), Wirkungen auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand<br />

von Populationen de facto aus<strong>zu</strong>schließen.<br />

Darüber hinaus ist fest<strong>zu</strong>halten, dass die Immission der projektbedingt<br />

hin<strong>zu</strong>kommenden Sendeanlagen (Entfernungsmessgerät, Haupteinflugszeichen,<br />

Gleitwegsender, Landekurssender, ggf. ein weiteres ASDE-Bodenradar)<br />

gegenüber den Immissionen der bereits bestehenden Anlagen<br />

vernachlässigbar sind (EMV-Gutachten, zit. nach <strong>UVS</strong> 6.1). Insgesamt<br />

178 <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>

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