Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren
München 3. Start- und Landebahn
nachweisbar 26 und selbst die häufigsten Arten aus deren Gemeinschaften
sind in den wenigen verbliebenen Schlenken des Gebiets i.W. durch
Moorarten höherer Trophielevel ersetzt.
Bei der terrestrischen Fauna kann immerhin eine Art angegeben werden,
die bevorzugt in Hochmooren vorkommt und häufig sogar als tyrphobiont
bezeichnet wird, der Torfboden-Störstellen-Spezialist Bembidion humerale,
ein Laufkäfer aus der Gattung der Ahlenläufer. Weiterhin sind noch
einzelne Arten der Kleinseggenrieder stark reliktisch erhalten, so das
Große Wiesenvögelchen Coenonympha tullia und die Palpenmotte Monochroa
suffusella. Ähnliches gilt für die Arten der "besseren" Pfeifengras-Streuwiesen,
mit Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon),
Hellem Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius), Blaukernauge
(Minois dryas) und Moor-Motteneule (Hypenodes humidalis). Als Art länger
überspannter Kleinrieder und Sumpfwiesen ist die Gefleckte Heidelibelle
(Sympetrum flaveolum) zu nennen.
Zu den Arten, die vermutlich zu den ganz wenigen gehören, die das Erdinger
Moos kontinuierlich von der fast baumfreien Urlandschaft mit ausgedehnten
Quell-, Torf- und Auemooren bis in die heutige Zeit besiedeln,
zählen einige Wiesenbrüter, herausragend im Gebiet Großer Brachvogel
und Grauammer. Bei beiden repräsentieren die Bestände des EKG die
letzten vitalen Vorkommen des Erdinger Moos; beim Brachvogel handelt
es sich zugleich um den bedeutendsten Brutbestand Bayerns.
Die Fauna der Kalkmagerrasen ist im EKG i.W. auf anthropogenen
Standorten, vor allem auf feinerdearmen Kiesen von Abschiebungsflächen
(Biotopgestaltung) und den Dämmen der Ableitgräben des Flughafens
ausgebildet. Durch Anbindung an den Brennenrest "Freisinger Buckl", ebenfalls
noch im UG (FR 31), konnten einige typische Arten der Auemagerrasen
ihren Lebensraum erneut bis in das Moos hinein erweitern, nachdem
die früheren Magerrasen auf Almhügeln trockengefallener Quellmoorstandorte
bis auf verschwindend kleine Reste völlig verloren gegangen
sind. Als besonders bedeutsame Magerrasenarten des EKG hervorzuheben
sind Magerrasen- und Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria dia, B.
euphrosyne), Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini) sowie Kupferglucke
(Gastropacha quercifolia) und Gelbes Ordensband (Catocala fulminea) als
typische Brennenarten, die Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca), die
bislang nur aus den Niederterrassenheiden bekannt war, und der zuwandernde,
im Erfassungsjahr im Gebiet jedoch nachweislich reproduzierende
Labkrautschwärmer (Hyles galii).
26 u.U. kann die nur in einem Einzelstück am Licht gefangene Köcherfliege Limnephilus elegans als letzter Repräsentant
dieser Gruppe gelten. Die Ökologie der Art in ihrem süddeutschen Arealteil ist jedoch aufgrund großer
Seltenheit zu wenig bekannt.
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