Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART
3. Start- und Landebahn München
schnitt MF53: Makroindex Bayern 1,97 [Juni] und 2,00 [September], n =
30/65 51 bzw. n = 22/51; vgl. auch Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP,
Kap. A.20). Dies entspricht den Angaben in UVS 11, Schutzgut Wasser,
zur biologischen wie auch zur chemischen Gewässergüte. Diese Situation
charakterisiert den Vorflutgraben Nord im Überbauungsbereich, nicht aber
den verbleibenden Abschnitt, der überwiegend völlig trocken ist bzw. nur
temporär Wasser führt; nur das oberste Stück ist dabei auch phasenweise
und auf kurzer Strecke schwach durchströmt (Stillwasserfauna). Bezüglich
der faunistischen Qualität ist die entscheidende Änderung gegenüber dem
Istzustand die Entwicklung zu einem Fließgewässer (vgl. oben, Veränderung
des Abflusses).
Im Planungsfall werden der verbleibenden Strecke des Vorflutgraben Nord
über den Ableitungsgraben Nord beständig rund 10 l/s bei mittlerem Niedrigwasser
(MNW) zugeleitet und etwa 900 m unterhalb ihres Beginns über
eine Verrohrung beständig weitere rund 70 l/s bei MNW aus der Grundwasserregelung
Ost. Weiterhin wird dem Graben bereits bei kleineren Regenereignissen
gedrosselt vorgereinigtes Regenwasser zugeführt, nämlich
aus der Vorfelderweiterung Ost und den Flächen der Allgemeinen
Luftfahrt. Auch zukünftig wird überschüssiges Wasser bei hohen Abflüssen
aus dem Ableitungsgraben Nord übergeleitet. Bezüglich der Gewässergüte
ist damit zu erwarten, dass sich zunächst ähnliche Bedingungen
einstellen werden wie heute im Ableitungsgraben Nord (vgl. unten, Güteklasse
II+ bis II).
Die Sohle des Gewässers ist derzeit und künftig nicht gedichtet, so dass
es zu Zeiten geringer und mittlerer Grundwasserstände (ZW und MNW) zu
einer Infiltration von Grund- und Regenwasser kommt. Es ist deshalb unklar,
ob der Vorflutgraben zukünftig im "Normalfall" bis zu seiner Mündung
in die Goldach Wasser führt oder bereits vorher vollständig versitzt. Für
den Fall, dass die Wasserführung bis zur Goldach reicht, sind angesichts
der oben prognostizierten Gewässergüte Negativwirkungen auf die stoffliche
Beschaffenheit und damit auf die Biozönose der Goldach nicht zu erwarten
(KS 0): Der Vorflutgraben Nord unterliegt nach Einspeisung noch
über eine Laufstrecke von über 3 km der Selbstreinigung, wobei zugleich
laterale Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft durch Dämme verhindert
sind. Das Wasser trifft in der Goldach auf eine Gewässergüte, die auf
Grundlage eigener Erhebungen aktuell mit II+ angegeben werden kann 52 .
Bei den typischen und dabei nicht allgemein häufigen Arten, die aktuell
hier nachgewiesen werden konnten, handelt sich fast durchweg um solche,
die auch in epipotamalen Gewässern vorkommen und nicht an aus-
51
Anzahl/Abundanzsumme eingestufter Taxa
52
Untersuchungsabschnitte MF04 und MF92: Makroindex Bayern 1,84 bzw. 1,80 [Mai/Juni] und 1,89 bzw. 1,83
[September/Oktober], n = 41/107 bzw. n = 33/84 und n = 33/79 bzw. 32/93; vgl. auch Fachbeitrag Fauna zu
UVS und LBP, Kap. A.20
Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP 141