08.01.2013 Aufrufe

Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Planfeststellungsverfahren</strong> ÖKOKART<br />

3. Start- <strong>und</strong> Landebahn München<br />

wässergüte II+ erreicht. Auch wenn im gegebenen Fall die rasche Strömung<br />

des Gewässers die Selbstreinigung begünstigt, kann damit die<br />

Reichweite geringer Wirkungen auf maximal 1.000 m Lauflänge unterhalb<br />

der Ableitung angesetzt werden. Projiziert man dies auf den Planungsfall<br />

ergibt sich, dass selbst geringfügige Auswirkungen auf die Gewässergüte<br />

auf einen Bereich von 650 (Süßgraben) bzw. 1.000 m (Grüselgraben) oberhalb<br />

der BAB A92 beschränkt bleiben 56 .<br />

Was die Bedeutung der Gewässer für den Artenschutz anbelangt, so stellt<br />

sich die aktuelle Situation eher noch unkritischer dar. Trotz der <strong>zu</strong>m Teil<br />

gestört erscheinenden Benthoszönosen finden bereits im Ableitungsgraben<br />

Nord typische naturschutzrelevante Arten des Krenals <strong>und</strong> Epirhithrals<br />

Möglichkeiten, so dass beide untersuchten Abschnitte als<br />

hochwertig ein<strong>zu</strong>stufen waren (MF60 <strong>und</strong> MF70, Wertstufe 4, vgl. <strong>Fachbeitrag</strong><br />

<strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>, Kap. A.20, Kap. C <strong>und</strong> Karte in Kap. D).<br />

Ebenfalls hochwertig sind die obersten Abschnitte von Grüsel- <strong>und</strong> Mittelgraben,<br />

unmittelbar unterhalb ihrer Ableitung <strong>und</strong> auch die obersten Süßgrabenstellen<br />

erreichen noch Wertstufe 3, von mäßiger Bedeutung. Für<br />

die damit an<strong>zu</strong>setzende allenfalls sehr geringe Schmälerung der faunistischen<br />

Wertigkeit ist damit bei Süß- <strong>und</strong> Grüselgraben ein maximal geringer<br />

Konflikt an<strong>zu</strong>setzen (KS 2). Beim Süßgraben dürften die Auswirkungen<br />

dabei eher noch geringer sein, da in ihn noch vor der Einleitung der<br />

Verrohrung Nordost abgeleitet wird.<br />

Bei allen exfiltrierenden Gewässern im Abstrom des Flughafens ist auch<br />

der Zutritt möglicherweise belasteten Gr<strong>und</strong>wassers über die Sohle <strong>zu</strong> betrachten:<br />

Loosgrabensystem - Westlicher Seitenarm Loosgraben, Südlicher<br />

Zufluss Loosgraben <strong>und</strong> Loosgraben oberhalb westlichem Zufluss;<br />

Mittelgraben Eittingermoos; Breitwiesengraben <strong>und</strong> Zufluss Grüselgraben<br />

1; Keckeisgrenzgraben (vgl. <strong>UVS</strong> 11, Kap. 11.1.6.2, 11.2.6.2 <strong>und</strong> Abb.<br />

11.2.1 in Kap. 11.2.3.4). Nach <strong>UVS</strong> besteht ein geringes Risiko einer Gütebeeinflussung<br />

durch <strong>zu</strong>tretendes Gr<strong>und</strong>wasser mit Sauerstoffmangel.<br />

Da aber eine eutrophierende Wirkung des <strong>zu</strong>strömenden Gr<strong>und</strong>wassers<br />

auf die Gräben ausgeschlossen wird - der Kohlenstoffanteil des Entei-<br />

56 Ähnliche Verhältnisse ergeben sich, zieht man das Modul "Allgemeine Degradation" als zweites wesentliches<br />

Moment der ökologischen Zustandsbewertung für Fließgewässer heran. Für den Ableitungsgraben errechnen<br />

sich die Zustandsklassen 3 "mäßig" (MF70 = oberhalb Einleitstelle Verrohrung Nordost) bzw. 3-4 "mäßig bis<br />

unbefriedigend" (MF60 = unterhalb Einleitstelle). Der Süßgraben weist unmittelbar unterhalb der Ableitung eine<br />

besonders ungünstige Struktur auf, so dass sich für diesen Abschnitt bei + 50 bis + 100 m unterhalb der Ableitstelle<br />

die Zustandsklasse mit 4-5 "unbefriedigend bis schlecht" (MF27) <strong>zu</strong>nächst noch einmal verschlechtert. Bei<br />

+ 475 bis + 525 m unterhalb wird dann aber Zustandsklasse 2 "gut" erreicht (MF69) <strong>und</strong> bei etwa 1.000 m unterhalb<br />

erneut 2-3 "gut bis mäßig" (MF66). Der Mittelgraben erreicht bereits direkt unterhalb der Ableitstelle, bei<br />

etwa + 50 bis + 75 m, die Zustandsklasse 2-3 <strong>und</strong> bei + 225 bis + 275 m Zustandsklasse 2. Beim Grüselgraben<br />

ist die Zustandsklasse an den beiden ersten Stellen unterhalb der Ableitung nur um eine halbe Klasse gegenüber<br />

dem Ableitungsgraben verbessert (3, mäßig); bei + 850 bis + 900 m <strong>und</strong> + 1.250 bis + 1.300 m wird dann<br />

Zustandsklasse 2, gut erreicht. [Eigene Ermittlung mit Programm PERLODES, in dem das offizielle deutsche<br />

Bewertungsverfahren nach WRRL umgesetzt ist (verfügbar unter www.fließgewässerbewertung.de, innerhalb<br />

des Programms Asterics 3.01); Gewässertyp 2.1 Bäche des Alpenvorlandes <strong>und</strong> Einstellung "gefiltert"; Mittelung<br />

der Ergebnisse aus den je zwei phänologisch unterschiedenen Beprobungen.]<br />

<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong> 143

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!