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Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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ÖKOKART <strong>Planfeststellungsverfahren</strong><br />

München 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

Wirkungsintensitätsstufen Lichtemissionen<br />

Belastungszone<br />

Empfindlichkeit wertbestimmender Arten<br />

gering mittel hoch<br />

Zone 1, direkt ausgeleuchteter Bereich gering (2) mittel (3) hoch (4)<br />

Zone 2, 0 bis 100 m bzw. 50 bis 100 m sehr gering (1) gering (2) mittel (3)<br />

Zone 3, jeweils 100 bis 250 m - sehr gering (1) gering (2)<br />

Zone 4, jeweils 250 bis 500 m - - sehr gering (1)<br />

Zerschneidung/Kollisionsverluste durch Straßen<br />

Abgesehen von den oben beschriebenen Geräuschemissionen <strong>und</strong> visuellen<br />

Reizen bzw. allgemein Störungen, die vom Straßenverkehr ausgehen,<br />

können Straßen auch noch über die Zerschneidung von Lebensräumen<br />

auf die Tierwelt wirken. Als wesentlicher Belastungsfaktor sind neben meidungsbedingten<br />

Barriereeffekten auch Kollisionen von Tieren mit den<br />

Fahrzeugen <strong>zu</strong> nennen. Für eine Quantifizierung entsprechender Verluste<br />

liegen keine hinreichenden Daten vor <strong>und</strong> noch weniger sind belastbare<br />

Informationen <strong>zu</strong> möglichen Wirkungen solcher Verluste auf Populationsebene<br />

verfügbar. Der nachfolgende Ansatz beruht auf der in Kap. F.3 angefügten<br />

Literaturstudie (vgl. dort) <strong>und</strong> verfolgt demgemäß das Ziel, Situationen<br />

mit hohem Gefahrenpotenzial <strong>und</strong> daraus resultierende Konflikte für<br />

die <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> ermitteln, um (potenziellen) Verlusten mit entsprechenden<br />

Minimierungs- oder Kompensationsmaßnahmen begegnen <strong>zu</strong> können.<br />

Es ist bekannt, dass das Kollisionsrisiko situationsabhängig erheblich variieren<br />

kann <strong>und</strong> darüber hinaus auch art- oder gruppenspezifische Abhängigkeiten<br />

bestehen (vgl. Kap. F.3). Eine wesentliche Rolle spielen dabei<br />

auf der Seite der Situationen die Qualität <strong>und</strong> Verteilung der straßenbegleitenden<br />

Lebensräume im Raum, ihre Anbindung an Bestände auf der<br />

gegenüber liegenden Straßenseite, Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> Verkehrsaufkommen<br />

sowie ggf. auch die Übersichtlichkeit des Querungsbereichs,<br />

auf der Seite der Arten vor allem besonders kollisionsgefährdende<br />

Verhaltensweisen (z.B. leitlinienorientierter Flug in geringer Höhe bei Fledermäusen,<br />

Jagd bei Mäusejägern oder Nahrungssuche von Aasfressern<br />

unter den Vögeln entlang von kleinsäugerreichen Böschungen bzw. auf<br />

der Asphaltdecke). Rückwirkungen auf Populationsniveau sind am ehesten<br />

vorstellbar, wenn alle genannten Risikofaktoren <strong>zu</strong>sammentreffen <strong>und</strong><br />

auf kleine Reliktpopulationen ausbreitungsschwacher Arten mit geringer<br />

Reproduktionsrate wirken.<br />

Für die (funktionsraumbezogene) Wirkungsanalyse werden deshalb die<br />

Korridore der geplanten Straßenneuanlagen bzw. von Straßen, für die eine<br />

nennenswerte Erhöhung der Befahrungsintensität prognostiziert ist, auf<br />

48 <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Fauna</strong> <strong>zu</strong> <strong>UVS</strong> <strong>und</strong> <strong>LBP</strong>

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