Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART
3. Start- und Landebahn München
Jungmoränenland, das de facto dem restlichen Verbreitungsgebiet der Art
entspricht, sind nur noch wenige weitere Vorkommen bekannt.
In den mittleren und größeren Moosbächen finden sich bereichsweise
noch artenreiche und typisch ausgebildete Lebensgemeinschaften mit einer
ganzen Reihe vorrangig naturschutzrelevanter Arten (z.B. Äsche, Eintagsfliege
Leptophlebia vespertina, Ruderwanze Sigara hellensii, Langtaster-Wasserkäfer
Ochthebius bicolon, Köcherfliege Melampophylax mucoreus),
akut hochbedrohte zählen jedoch nicht dazu. Eine Ausnahme macht
die Bachmuschel (Unio crassus), von der offensichtlich ein kleiner Restbestand
- u.U. die letzten Tiere des Erdinger Moos - noch bis zum Frühjahr
2006 im untersten Abschnitt des Keckeisgrenzgrabens siedelte, der
dann aber durch Biberanstau trocken fiel, was die Tiere nicht überlebten.
Eine weitere Gruppe hoch naturschutz- und diversitätsbedeutsamer Arten
des Gebiets sind die "Reichmoorarten", die primär vor allem die eutrophen
Auen- und Überflutungsmoore 25 besiedelten (Schilf- und Riedmoore,
teilweise "Stromtalarten"). Als herausragende Vertreter der Limnofauna
sind der Schlammpeitzger, die Wasserschnecken Stagnicola corvus und
Segmentina nitida, die Libelle Somatochlora flavomaculata, der Wasserläufer
Gerris asper, der Gelbrandkäfer Dytiscus circumcinctus, der Klauenkäfer
Dryops griseus und die Köcherfliegen Hagenella clathrata, Phacopteryx
brevipennis und Limnephilus incisus hervorzuheben. Im Terrestrischen
sind die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), die
Flachleibmotte Agonopterix alstromeriana und die Prachtmotte Cosmopterix
lienigiella, die Schilf-Kletterlaufkäfer Demetrias imperialis, Paradromius
longiceps und Odacantha melanura, die Sumpfschrecke (Stethophyma
grossum) sowie als Brutvögel Bekassine, Wasserralle, Tüpfelsumpfhuhn
und Schilfrohrsänger die lokalen "Spitzenarten" dieses Biotoptyps. Anzuschließen
sind unmittelbar zum einen Arten der Altwasserverlandung und
zum anderen solche der Moor- und Bruchwälder. Herausragende Vertreter
der ersten Zönose, die in der Primärlandschaft auch in periodischen Auenrandseen
und in den Weitungen der Moosrandbäche Lebensmöglichkeiten
fanden, sind die Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense), die Schilfeule
Archanara neurica, der Taumelkäfer Gryinus suffriani, Rohrschwirl und
Drosselrohrsänger. Bei der zweiten Zönose ist vor allem die Laubschnecke
Perforatella bidentata herauszustellen.
Die Tiergemeinschaften der nährstoffärmeren Seiten des Moos sind im
Unterschied dazu offensichtlich weitestgehend weggebrochen. So sind
spezifische und bedrohte Arten der Zwischenmoorschlenken nicht mehr
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Ein Teil der Arten war in der Primärlandschaft sicher auch in besser nährstoffversorgten Zwischenmooren
vorhanden.
Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP 53