27.06.2013 Aufrufe

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 EIN BLICK IN DEN REVOLUTIONÄREN SYNDIKALISMUS FRANKREICHS<br />

(C.G.T.U.) zu bleiben, bedeutet auf der einen Seite, der Ermordung<br />

unserer Kameraden seine Zustimmung zu geben und auf der anderen,<br />

das Spiel der russischen Regierung zu spielen. Das aber wäre der revolutionär-syndikalistischen<br />

Minderheit nicht würdig."<br />

Damals hat die Minorität noch nicht zu antworten gewagt, denn<br />

es herrschte noch ein zu großer Wirrwarr. Sie hat sich nicht zu der<br />

Handlungsweise emporgeschwungen, die alle Revolutionäre von ihr<br />

erwarteten. Sie fürchtete sich vor der Spaltung! Seitdem ist kein Tag<br />

vergangen, an dem nicht die direkte Aktion der revolutionären Syndikalisten<br />

verleumdet, geschwächt, gebrochen und verkauft wurde: man<br />

ließ es geschehen, denn man fürchtete die Spaltung!<br />

Moskau hat aber schließlich verstanden: um die Spaltung herbeizuführen,<br />

die sie erzeugt hat, müsse man sich an den revolutionären<br />

Syndikalisten direkt vergehen, und erst als diese Tag für Tag verhöhnt,<br />

verunglimpft, in den Schmutz gezogen würden, da verstanden auch sie<br />

es schließlich.<br />

<strong>Die</strong> Konferenz der Minorität vom 1. und 2. November hat beschlossen,<br />

aus der C.G.T.U. auszutreten. Es ist allerdings besser spät<br />

als niemals. Aber selbst heute wagt die Minderheit nicht, ihren Schritt<br />

frank bis zu Ende zu gehen und die ganze Verantwortung auf sich zu<br />

nehmen. Man muß auf der Konferenz anwesend gewesen sein, um<br />

gesehen zu haben, wie groß die Unschlüssigkeit noch in den Reihen der<br />

Minorität gewesen ist. <strong>Die</strong> Zeit ist gekommen, sagte man uns, da wir<br />

uns verteidigen müssen! Wer den Ereignissen in Frankreich gefolgt ist<br />

und sie mit der mehr als durchsichtigen Politik der Roten Gewerkschafts-<strong>Internationale</strong><br />

verknüpft hat, der hätte schon seit lange mit weit<br />

größerem Rechte sagen können: Der Augenblick zum Angriff ist gekommen!<br />

<strong>Die</strong> Minorität ist aber noch nicht dazu bereit. Sie befindet sich<br />

noch im Krankheitszustande. Wir wollen nicht die Frage erörtern,<br />

ob es angebracht ist, eine dritte Landesorganisation der Arbeiterklasse<br />

zu errichten. Wir hätten aber wenigstens die Minorität nicht mit<br />

Worten spielen sehen wollen, denn das ist eine Uebung, die immer<br />

schlecht für die Akrobaten endet. <strong>Die</strong> meisten Delegierten auf der<br />

Konferenz waren wohl für den "Bruch aller organisatorischen Verbindungen<br />

mit der C.G.T.U. und gegen die Zurückkehr in den Allgemeinen<br />

Gewerkschaftsbund (C.G.T.), aber zu gleicher Zeit gegen die<br />

Bildung einer neuen Landesorganisation, und doch traten sie für die<br />

Errichtung eines organisatorischen Bandes ein zwischen den Organisationen,<br />

die bereits selbständig sind oder am Tage nach der Beschlußfassung<br />

der Minorität selbständig werden. Eine derartige Konfusion —<br />

nach allen traurigen Erfahrungen der französischen Bewegung in den<br />

letzten Jahren — zeigt uns am besten diese unglückselige Krankheit:<br />

den Mangel an Courage vor eigenen Meinungen.<br />

Suchen wir dieser Konfusion und diesem Wahne auf den Grund<br />

zu kommen.<br />

In bezug auf die Situation im eigenen Lande fühlen die Anhänger<br />

einer Scheidung von der C.G.T.U. und der Selbständigmachung der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!