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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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78 PROPAGANDATÄTIGKEIT DER I.A.A.<br />

Propaganda- und Solidaritätsmarken.<br />

Auf der Innsbrucker Konferenz der I.A.A., Dezember 1923, wurde der Beschluß<br />

gefaßt, Propaganda-Solidaritätsmarken herauszugeben, die besonders in jenen Ländern<br />

Anwendung finden sollten, wo die Beiträge nicht regulär erhoben werden. Das ist<br />

hauptsächlich in Südamerika der Fall. In Ausführung dieses Beschlusses wurden<br />

gesandt: nach<br />

Mexiko 50 000 Solidaritäts; und Propagandamarken<br />

Portugal 42 000<br />

Spanien 40 000<br />

Argentinien . . . 55 000<br />

Frankreich . . . . 50 000<br />

Norwegen . . . . 5 000<br />

Nach den anderen Ländern wurden keine Marken gesandt. <strong>Die</strong> syndikalistische<br />

Landesorganisation in Schweden (S.A.C.) erklärte, daß das System der Marken in<br />

Schweden sich nicht bewähren würde, da die Landesorganisation selbst eine große<br />

Anzahl Marken für andere Zwecke herausgibt. Nichtsdestoweniger haben unsere schwedischen<br />

Kameraden sich ihrer Solidaritätspflicht nicht entzogen, sondern diese Pflicht<br />

aufs vorbildlichste in anderer Weise erfüllt.<br />

<strong>Die</strong> deutsche F.A.U.D. konnte keine Solidaritätsmarken entnehmen, weil die wirtschaftliche<br />

Lage der Arbeiterschaft es nicht zuließ. <strong>Die</strong> I.A.A. ward sogar gezwungen,<br />

an die angeschlossenen Organisationen zu appellieren, um den deutschen Kameraden<br />

zu Hilfe zu kommen. Es ist jedoch zu hoffen, daß auch unsere deutsche Sektion, wenn<br />

die Lage ihrer Mitglieder durch wirtschaftliche Erholung und Abnahme der Arbeitslosigkeit<br />

sich weiter bessert, auch ihre Pflicht der Solidarität durch Bezug von Marken<br />

erfüllen wird.<br />

Wir sind zur Feststellung gezwungen, daß die Herausgabe von Marken die in sie<br />

gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllt hat. Wenn die Propaganda der I.A.A. mehr<br />

belebt und die Solidarität in größerem Maße ausgeübt werden soll, dann müssen sich<br />

alle angeschlossenen Organisationen an diesem Werke beteiligen. <strong>Die</strong> Finanzierung<br />

der Propganda muß auf eine solide Basis gestellt und die Solidarität, die von<br />

einigen Landesorganisationen auf das beste und hochherzigste geübt wurde, muß<br />

von allen Organisationen gleich ernst genommen werden.<br />

III. Zur Tätigkeit des Sekretariats in Rußland und Indien.<br />

a) Rußland.<br />

Es ist bekannt, daß gerade in Rußland der Syndikalismus am meisten zu leiden hat.<br />

Unsere Kameraden wurden von der bolschewistischen Regierung ausgewiesen, und der<br />

größte Teil davon kam nach Berlin. Sie wollten ihre Tätigkeit für den Syndikalismus<br />

in Rußland auch in der Verbannung nicht aufgeben und suchten in Verbindung mit dem<br />

Sekretariat die Propaganda für Rußland wieder zu entfalten. Es wurde ein Komitee zur<br />

Verteidigung des Syndikalismus in Rußland gegründet. <strong>Die</strong>ses Komitee gab eine Zeitschrift<br />

„Rabotschy Putj" heraus, die etwa ein Jahr lang bestand. <strong>Die</strong>se Zeitschrift wurde<br />

unter den russischen Emigranten im Auslande verbreitet und unter sehr großen<br />

Schwierigkeiten auch nach Rußland hineingeschmuggelt. <strong>Die</strong> Kameraden hatten mit<br />

großer Gefahr zu rechnen, da die bolschewistischen Behörden schlimmer vorgehen als<br />

die Behörden kapitalistischer Staaten, wenn es sich um revolutionäre Propaganda<br />

handelt. Gerade diese strenge Zensur und die grausame Verfolgung der Empfänger von<br />

„Rabotschy Putj" in Rußland ließen es für unmöglich erscheinen, diese Arbeit weiter<br />

fortzusetzen. Das Komitee zur Verteidigung des Syndikalismus in Rußland fühlte sich<br />

gezwungen, seine begonnene Arbeit wieder einzustellen. Der Kongreß wird untersuchen<br />

müssen, ob die Möglichkeit vorhanden ist, für den Syndikalismus in Rußland<br />

heute schon etwas zu tun.<br />

b) Indien.<br />

Im Einverständnis mit indischen Kameraden, die sich in Berlin aufhielten, bildete<br />

sich ein indisches Komitee zur Propaganda des revolutionären Syndikalismus in Indien.<br />

Das Sekretariat unterstützte dieses Komitee und suchte alles daranzusetzen, um den<br />

revolutionären Syndikalismus in Indien ins Leben zu rufen. Das Komitee suchte Anschluß<br />

an die Arbeiterorganisationen Indiens, und es gelang auch, Verbindung herzustellen.<br />

Der Pressedienst der I.A.A. wurde in besonderer Bearbeitung für Indien in<br />

englischer Sprache nach Indien gesandt und sein Inhalt gelangte zum Abdruck in den<br />

Organen der Arbeiterorganisationen. Der erste „Erfolg", den wir in Indien zu ver-

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