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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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<strong>Die</strong> Lage in Spanien.<br />

Von E. Curbo.<br />

Von Land zu Land wird von der inner- und außerpolitischen Lage in Spanien<br />

gesprochen. Nur im eigenen Lande wird Stillschweigen geübt Und zwar, weil<br />

diejenigen Zeitungen, die die nackte Wahrheit sagen könnten, im Betätigungsfall<br />

mindestens gemaßregelt, wenn nicht gar dauernd unterdrückt würden. Im Ausland<br />

verkennt man deshalb die inneren Ursachen der gegenwärtigen Lage fast<br />

durchweg. <strong>Die</strong> letzten Ereignisse, der Ueberfall auf die organisierte Arbeiterschaft<br />

mit Hilfe des Militärs, sind die Folgen einer langen Periode wüstester<br />

Hetzen seitens der Reaktionäre aller Schattierungen.<br />

<strong>Die</strong>se Vorgänge müssen untersucht werden, auch wenn die Resultate dieser<br />

Untersuchungen dem Nichtspanier ungenügend erscheinen mögen. Würden diese<br />

Darlegungen versäumt, wäre gewiß mancher versucht, in der gegenwärtigen Lage<br />

ein Tohuwabohu zu sehen, aus dem sich die schrecklichsten Bilder gestalten.<br />

<strong>Die</strong> reaktionären Mächte Spaniens können sich heute noch auf die organisierte<br />

Gewalt stützen. Sie ahnen zwar, daß von Tag zu Tag die Grundfesten ihres<br />

Systems mehr und mehr unterhöhlt werden, erhoffen aber immer noch die Rettung<br />

des todwunden Kapitalismus durch die Machtmittel des Staates.<br />

Um Mißverständnisse zu vermeiden, werden wir unsere Darlegungen in gemeinverständliche<br />

Form kleiden und uns streng an die Wahrheit halten. Jener Ueberfall<br />

durch die militärische Macht zwingt uns zu einem Rückblick in die Vergangenheit<br />

dieses Landes. Mit der Zuverlässigkeit des Nachrichtendienstes im<br />

spanischen Zeitungswesen war es von jeher schlecht bestellt. <strong>Die</strong>se offenkundige<br />

Tatsache veranlaßt uns, den Einflüssen, denen das wirtschaftliche Leben in Spanien<br />

während des Weltkrieges unterworfen war, kritisch nachzugehen und dann festzustellen,<br />

wie sich die Ausbreitung der Arbeiterorganisationen gestaltete und<br />

welche Tätigkeit sie während des europäischen Weltkrieges im Interesse des<br />

revolutionären Proletariats entwickelten.<br />

Spaniens Volk und Erde siecht seit Jahrhunderten im tiefsten Elend dahin.<br />

Obwohl seine Intelligenz und sein Bodenreichtum es zum glücklichsten Land der<br />

Welt machen könnten. <strong>Die</strong> vorzügliche Beschaffenheit seines Bodens, die in verschiedenen<br />

Gegenden, wie in der Levante und in Andalusien, jährlich vier Ernten<br />

ermöglicht, bringt unzählige Arten von Saat» und Baumfrüchten wie Pflanzen zum<br />

Reifen.<br />

<strong>Die</strong> gesamte Landwirtschaft könnte hier bei rationeller Arbeit in kürzester Zeit<br />

aufblühen, ein Vorzug, der nicht vielen Ländern sonst beschieden ist. Und<br />

doch gibt es unbebaute Länderstriche, die ganze Provinzen umspannen. Es gibt<br />

Zonen, die, mangels künstlicher Bewässerung, infolge anhaltender Trockenheit<br />

wüst und unfruchtbar geworden sind. Der größte Teil von Uragin z. B. geht<br />

infolge jener Trockenheit fast zu Grunde. Trotzdem auch hier die Möglichkeit<br />

gegeben ist, diese Provinz fruchtbar zu gestalten. Mit weit weniger Aufwand<br />

an Kraft und Kosten, als sie das unpopuläre, unsinnige, blutige Abenteuer von<br />

Mannecos in drei Monaten benötigte. Ungemessene Wassermengen aus dem Ebro<br />

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