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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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28 <strong>Die</strong> Organisation der Landarbeiter und das Landproblem.<br />

<strong>Die</strong> Landarbeiter wissen, daß sie ohne Hilfe der Industriearbeiter<br />

nichts unternehmen können und diese hinwiederum wissen, daß eine<br />

Revolution ohne Anteilnahme der Landbevölkerung von vornherein<br />

zum Zusammenbruch verurteilt wäre.<br />

<strong>Die</strong> ländlichen Organisationen der bedeutendsten Provinzen, wie<br />

Andalusien, Valencia, Aragonien, Rioja und ein Teil Kataloniens sind<br />

der „Confederacion Nacional de Trabajadores" angeschlossen und sind<br />

infolgedessen gewohnt, von den Arbeitern der Stadt solidarische Hilfe<br />

zu bekommen und ebenfalls umgekehrterweise Hilfe zu gewähren.<br />

In positiver Weise beeinflußt von der freiheitlichen Propaganda,<br />

und dem Anarchismus eine große Aufmerksamkeit schenkend, erträumen<br />

sie eine Form des Zusammenwirkens von Menschen, zu der<br />

man nur gelangen kann durch Vergesellschaftlichung des gesamten<br />

natürlichen Reichtums und aller Schätze, die durch die Arbeit von<br />

Generationen geschaffen wurden.<br />

Sie denken an die Errichtung eines gesellschaftlichen Systems,<br />

unter welchem der Austausch von Produkten sich vollzieht — ohne<br />

eine weitere Begrenzung wie die von der Knappheit von Transportmitteln<br />

vorgeschriebenen — nach Maßgabe unserer Voraussicht.<br />

Dasselbe bezieht sich auf das, was die Kultivierung des Bodens<br />

anbelangt. Man ist der Meinung, daß, um ein Maximum an Produkten<br />

bei einem Minimum von Anstrengungen zu ermöglichen, zur gemeinschaftlichen<br />

Bewirtschaftung des Landes zu greifen ist. Ohne zu<br />

dieser Methode zu greifen, käme sowohl die intensive wie extensive<br />

Landwirtschaft, die letzte Errungenschaft von Wissenschaft und<br />

Bodenbearbeitung, nicht in Frage, um die notwendige Vermehrung von<br />

Produkten zu erreichen, die erforderlich ist, um die Bedürfnisse der<br />

Arbeiter und der gesamten Produktion zu befriedigen.<br />

Es erhebt sich die Frage: sind denn die Landarbeiter in den erwähnten<br />

Gebieten alle Anarchisten? Absurd wäre es, das zu behaupten.<br />

Dennoch kann gesagt werden, daß in einigen Provinzen, wie<br />

beispielsweise in einem großen und wichtigsten Teil Andalusiens, die<br />

große Mehrheit der Landarbeiter aus Verstandes- und Gefühlsgründen<br />

Anarchisten sind. Ereignisse, die dort so aktive, tüchtige und gebildete<br />

Kämpfer hervorgebracht haben, wie Fermin Solvochea und Ernesto<br />

Alvarez, sind unauslöschlich.<br />

<strong>Die</strong> große Menge der Arbeiter in jenen Gebieten glaubt an keine<br />

anderen Lösungen wie an die der freiheitlichen Weltanschauung.<br />

- - -<br />

Liberale Regierungsmänner, die sahen, mit welcher Schnelligkeit<br />

die anarchistische Propaganda sich verallgemeinerte, ein revolutionärer<br />

Geist sich unter den Sklaven der Felder erhob und von ihnen die<br />

Losungen der Stadt übernommen wurden —, liberale Staatsmänner<br />

verbreiteten angesichts dieser Beispiele bewußten Aufstandes die<br />

Ideen der Aufhebung der großen Latifundien und Einteilung dieser<br />

zum Teil halb aufgegebenen Ländereien, die jede Millionen von<br />

Hektaren zählen, in kleine Parzellen, die unter gewissen Bedingungen<br />

an Arbeiter abgegeben wurden und so in jeder Gegend eine Anzahl<br />

von ihnen in kleine Besitzer verwandelte. <strong>Die</strong>se vom konservativen

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