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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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DISKUSSION ÜBER INTERNATIONALE SOLIDARITÄT 41<br />

fordern. Und man wird sicher auch einmal dahin kommen, in der Schaffung<br />

eines internationalen Solidaritätsfonds nichts Ketzerisches zu sehen. Wir<br />

haben die Aufgabe, die I.A.A. zu verbreiten und praktische Aktionen einzuleiten.<br />

Wir anerkennen die Arbeit unserer argentinischen Kameraden voll<br />

und ganz. Der Plan zur Finanzierung und Solidarität solle den argentinischen<br />

Kameraden in Ruhe vorgelegt werden. <strong>Die</strong> I.A.A. muß sich auf Landeskongressen<br />

vertreten lassen. Sie soll schon in der nächsten Zukunft nach<br />

Portugal und nach Schweden gehen. Das kostet Geld. <strong>Die</strong> I.A.A. soll Broschüren<br />

herausgeben, das kostet Geld. <strong>Die</strong> I.A.A. habe der R.G.I. den Boden<br />

untergraben, das ist von historischer Bedeutung, das hat nur getan werden<br />

können durch die aktive und finanzielle Hilfe unserer Kameraden. Es<br />

brauche jetzt nicht genau gesagt zu werden, wieviel man geben solle. <strong>Die</strong> in<br />

Not geratenen Kameraden müssen wissen, daß sie von ihren Kameraden uns<br />

terstützt werden. <strong>Die</strong> I. <strong>Internationale</strong> ist durch die internationale Solidarität<br />

stark geworden. Redner gibt einige Beispiele von der Unterstützung der<br />

Bergleute in Belgien, der Bronzearbeiter in Paris, der Korbmacher in London<br />

usw. Das waren damals freilich keine großen Unterstützungen, die Sache<br />

hatte aber doch eine nicht zu unterschätzende moralische Wirkung auf die<br />

Arbeiterschaft der damaligen Zeit. Er gibt Santillan den Rat, nicht so leidenschaftlich<br />

zu sein, denn wir müssen doch gemeinsam an einem Werke arbeiten.<br />

Carbo gibt nur eine Bemerkung ab. Er hätte nichts gesagt, wenn die<br />

Angriffe der argentinischen Kameraden von der F.O.R.A. auf die Presse begrenzt<br />

geblieben wären. Da aber Santillan die Sache auch hier auf dem Kongreß<br />

zur Sprache brachte, müsse er sich daagegen wehren im Namen der<br />

C.N.T. In Spanien sei man der Meinung gewesen, daß man Waffen zum<br />

Kampfe notwendig habe, wenn Santillan das nicht verstehe, dann könne er<br />

ihm nicht helfen. <strong>Die</strong> Artikel von Pestaña seien eigene persönliche Meinung,<br />

die im Organe der katalonischen Region „Solidaridad Obrera" und nicht<br />

im offiziellen Organ der C.N.T. erschienen seien. <strong>Die</strong> C.N.T. habe in Spanien<br />

keine Kommunisten aufkommen lassen, man habe den Aspiranten der<br />

Diktatur beizeiten den Garaus gemacht. <strong>Die</strong> Amsterdamer und die Sozialistische<br />

Partei haben in Spanien 10 000 Mitglieder, und aus diesen seien dann<br />

die Kommunisten abgespalten. Von den eigenen Kameraden seien jetzt<br />

immer noch zahlreiche in den Gefängnissen. Er stellte an Santillan die<br />

Frage, ihm genau zu sagen, wann und in welcher Beziehung die C.N.T. ihre<br />

eigenen anarchistischen Prinzipien verlassen habe.<br />

Schapiro hat das Schlußwort. Er will in den Reden der südamerikanischen<br />

Kameraden einen Gegensatz bemerkt haben. Santillan, der schon<br />

einige Zeit in Europa ist, empfand seine (Schapiros) Vorschläge nicht mehr<br />

als einen Verstoß gegen das Ideal, sondern nur noch als eine „Utopie". Diaz<br />

dagegen, der aus Argentinien eben komme, spricht von einem Kompromiß<br />

mit dem Ideal. Nun, „Utopien" lassen sich verwirklichen, das zeige der<br />

technische Fortschritt der letzten Jahre. Daß Geld uns retten könne, habe<br />

Redner niemals behauptet, man könne aber durch Geld den kämpfenden<br />

und verfolgten Kameraden eine erste Hilfe geben. Diaz führte an, daß bei<br />

Vorhandensein eines Solidaritätsfonds die Unterstützung auf einem falschen<br />

Wege ausgenutzt werden könne. Daß unlautere Elemente die Solidarität<br />

ausnutzen, das kann überall und unter allen Umständen geschehen, auch in<br />

Argentinien. Wenn plötzliche Hilfe notwendig ist, dann könne man sich<br />

nicht erst an die angeschlossenen Länder wenden, das würde zu lange dauern.<br />

Wenn geregelte Beiträge eingehen, dann könne die Arbeit besser eingeteilt<br />

werden. Santillan gegenüber entgegnet Redner, daß man Mexiko mit Rußland<br />

in keinem Falle vergleichen könne. Hätten die Anarchisten in Rußland<br />

eine Organisation gehabt wie in Mexiko, dann hätte man mehr getan.

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