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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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BORGHI: KAMPF GEGEN DIE INTERNATIONALE REAKTION 27<br />

ist für die Rätediktatur, und die Syndikalisten, selbst Rocker, sind in gewissen<br />

Punkten echte Marxisten, insbesondere da, wo es sich um die Betonung<br />

der ökonomischen Verhältnisse handelt. (Hier macht Santillan den<br />

Zwischenruf, daß diese Frage in Uebereinstimmung mit den Statuten der<br />

I.A.A. in gemeinsamen Verhandlungen mit der F.A.U.D. behandelt werden<br />

müsse und eigentlich nicht vor das Plenum des Kongresses gehöre.)<br />

Pfemfert erwiderte, die Sache erwähnt zu haben, weil sie wichtig ist für<br />

seine Organisation. Er sei einig mit Rocker, daß die sozialen Notwendigkeiten<br />

die Form der Organisation bestimmen. Auch die A.A.U.E. habe<br />

das Wort: die Befreiung der Arbeiter müsse das Werk der Arbeiter selbst<br />

sein, auf ihre Fahnen geschrieben, die I.A.A. müsse deshalb alle antiautoritären<br />

Kräfte in sich vereinen. Er persönlich könne den Anschluß nicht<br />

vollziehen, das müssen die Arbeiter in den Betrieben tun, wenn sie den<br />

Bericht vom Kongreß erhalten haben. Es ginge aber nicht an, den Mitgliedern<br />

der A.A.U.E. die Aufnahme in die I.A.A. zu verweigern, denn sie<br />

sind wirklich revolutionäre, antiautoritäre Klassenkämpfer. Wünscht, der<br />

Kongreß möge Beschlüsse fassen, die auch für die Arbeiter, die er hier vertrete,<br />

annehmbar sind.<br />

Nach den Ausführungen Pfemferts erklärt Kater, daß die Stellung der<br />

A.A.U.E. zur F.A.U.D. nicht auf diesen Kongreß gehöre, sondern auf den<br />

15. Kongreß der F.A.U.D. nach Dresden. Aus diesem Grunde wolle er gar<br />

nicht auf die Ausführungen Pfemferts eingehen, sondern müsse es ablehnen,<br />

diese Angelegenheit hier zum Austrag zu bringen. Es dürfe niemandem eine<br />

Extrawurst gebraten werden, er habe seinen Standpunkt nicht geändert und<br />

werde denselben auch in Zukunft vertreten.<br />

Sodann wird über die Resolution abgestimmt, die Annahme erfolgt<br />

einstimmig. (Siehe S. 62.)<br />

Nach der Abstimmung erklärt Carbo, Spanien, daß die von Pfemfert angeschnittene<br />

Frage eine deutsche Angelegenheit sei. Pfemfert möge seine<br />

Vorschläge dazu vorlegen, und der Kongreß könne dann erst beschließen.<br />

Souchy macht darauf aufmerksam, daß diese Frage bei Besprechung der<br />

Statuten erledigt werden könne.<br />

Vierter Verhandlungstag (6. Sitzung), <strong>Die</strong>nstag, den 24. März 1925.<br />

Auf der Tagesordnung steht Punkt 5:<br />

Kampf gegen die internationale Reaktion.<br />

Als Berichterstatter ergreift Borghi, Italien, das Wort, der folgendes ausführt:<br />

Wenn man heute über die Reaktion spricht, so ist es meiner Ansicht nach ganz<br />

unmöglich, die Frage in einem Sinne zu behandeln, wie man es früher zu tun pflegte.<br />

Man muß den reaktionären Zustand jedes Landes heute besonders in Augenschein<br />

nehmen, denn obwohl die schmerzlichen Folgen der Reaktion überall dieselben sind,<br />

und obzwar die Notwendigkeit, den Opfern beizustehen, überall gleich ist, sind aber<br />

die Ursachen der Reaktion nicht überall dieselben, ebensowenig wie die Abwehrmethoden<br />

im Kampfe gegen dieselbe.<br />

Es gibt eine Reaktion im alten Stil, und es gibt eine bolschewistische, eine faschistische<br />

Reaktion.<br />

Ich werde mich hauptsächlich mit der Reaktion des Faschismus beschäftigen, mit<br />

dem man danach alle anderen Formen der Reaktion vergleichen mag.<br />

Der Faschismus, mehr noch die faschistische Reaktion, ist nicht bloß eine Geißel<br />

als „reaktionäres Quantum", d. h. durch die Zahl ihrer Anhänger, sie ist auch als<br />

besondere „Qualität" zu werten, ja die Einstellung ihrer Anhänger bedingt ihre Zahl.<br />

Man hat sich heute fast in allen Ländern daran gewöhnt, jede Form der Reaktion,<br />

jedes reaktionäre Gesetz, jede Form der Unterdrückung durch die Bourgeoisie, das<br />

Kampf gegen die<br />

internationale<br />

Reaktion.

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