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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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könnten Kanalisationen versorgen, ohne die Wasserkräfte im Bett des Ebro irgendwie<br />

zu beeinträchtigen. Dadurch würden sich jene wüsten Landstriche in blühende,<br />

lachende, prächtige und fruchtbare Gefilde verwandeln.<br />

Aber man will ja keine Bodenkultur fördern, man denkt gar nicht daran,<br />

man überläßt das vernachlässigte, verkümmerte Land trägen Grundbesitzern und<br />

Kapitalisten unter dem Schutze unfähigster Regierungsmänner.<br />

Alles in allem: Spanien könnte das ertragreichste, blühendste Land sein,<br />

dessen überreiche Ernten weit über die Lebensbedürfnisse seiner eigenen Bevölkerung<br />

hinausreichten. Wein, Oel, Futtermittel, Gemüse, Getreide, Holz, Kupferund<br />

Eisenerze und viele andere Erzeugnisse harren der rationellen Förderung.<br />

Aber man lebt lieber im Schlendrian knechtseligster Abhängigkeit unter dem<br />

Kapitalismus anderer Länder, als das schöne Spanien durch die fleißigen Hirne<br />

und Hände seiner organisierten Arbeitermassen zum fruchtbarsten Gemeinwesen<br />

im Kranz der Völker Europas werden zu lassen.<br />

<strong>Die</strong> Opfer dieser fluchwürdigen Zustände sind die spanischen Arbeiter!<br />

.lener natürliche Reichtum Spaniens wird noch vermehrt durch die fabelhaften<br />

Güter an Schiefer, Silber, Marmor, Blei, Quecksilber, die sich durch das<br />

Geäder der spanischen Erde ziehen.<br />

Ganze Provinzen, wie Cordoba, Huelva und andere, welche von einem Ende<br />

zum anderen und in einer Tiefe von hundert und aber hundert Metern einen<br />

einzigen Riesenblock köstlichster Schätze darstellen. Aber kaum fünf Prozent<br />

dieser unendlichen Reichtümer werden der .Menschheit nutzbar gemacht. Außerdem<br />

sichern die geschwungenen Linien der Flüsse eine gewaltige Staukraft zur<br />

Gewinnung elektrischer Energien.<br />

Alle Elemente vereinigen sich, um dem Lande einen ungeahnten, industriellen<br />

Aufstieg zu bereiten. Trotzdem ist es ein Land mit kläglichster Industrie. Seine<br />

mechanischen Produktionsmittel sind noch im primitivsten Anfangsstadium. Sie<br />

sind ein Hohn, im Vergleich zu der wachsenden Vollkommenheit im Arbeitsprozeß<br />

anderer Länder.<br />

Im Verkehrswesen liegen die Verhältnisse noch schlimmer: Auf einer Erdoberfläche<br />

von mehr als einer halben Million Quadratkilometern besitzt das Land<br />

ein Eisenbahnnetz von kaum 1500 Kilometern.<br />

Statt diesen Kreislauf der Verkehrsadern auszubauen, verüben die herrschenden<br />

Mächte Greuel über Greuel, um den unglücklichen Randbewohnern Afrikas mit<br />

ihrer durch und durch kapitalistisch verseuchten „Zivilisation" der Ausbeutung zu<br />

beglücken. Mit jener Unwissenheit und unglaublichen Rückständigkeit, die zugleich<br />

ihre Dummheit beweist, verkaufen unsere Kapitalisten zum Beispiel das Kupfer<br />

ihrer Bergwerke, das sie, verarbeitet, wieder von anderen Ländern kaufen müssen.<br />

Sic verkaufen die Eisenlager der Eisenerze dem Ausland und müssen es von<br />

dessen Walzwerken, verarbeitet, zur Herstellung von Werkzeugen und Maschinen<br />

für die Industrie wieder zurückkaufen. Nicht für Maschinen und Geräte für den<br />

Ackerbau, denn auf diesem Gebiete behilft man sich in Spanien noch mit den<br />

primitivsten Werkzeugen, wie zur Zeit der alten Römer.<br />

<strong>Die</strong>ses Bürgertum — einer seiner Repräsentanten führte einmal große<br />

Wehklage darüber, daß Spanien keine „Stahlbergwerke" (!!?) hat — dieses Bürgertum<br />

leidet bitteren Geldhunger, obwohl ihm die Mittel zur Stillung seiner geldgierigen<br />

Gefräßigkeit vor der Nase und unter den eigenen Schuhen liegen. Durch<br />

ewiges Brüten ihrer absoluten Herrschaftsgelüste blödsinnig geworden, ist sein<br />

ganzes Sehnen, Streben und Hoffen auf die Rückkehr des aristokratischen Feudalismus<br />

eingestellt. <strong>Die</strong> Niederwerfung der arbeitenden Menschen unter die Hetzpeitsche<br />

längst überwundener Zeiten ist sein einziges Ideal, dieses bescheidene<br />

Bürgertum, das in gottesfürchtiger Zufriedenheit gern wieder die ganze Last der<br />

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